Iran beschleunigt Urananreicherung erneut

Irans Präsident Raisi inspiziert Urananreicherungs-Zentrifugen vom Typ IR-6
Irans Präsident Raisi inspiziert Urananreicherungs-Zentrifugen vom Typ IR-6(© Imago Images / ZUMA Wire)

Obwohl dem Iran nur eine bestimmte Kategorie von Zentrifugen zur Anreicherung von Uran erlaubt ist, wurden nun von Inspektoren der IAEO Fabrikate eines moderneren Typs verifiziert.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters Anfang dieser Woche berichtete, treibt der Iran sein Programm zur Urananreicherung immer massiver voran und plant, demnächst fortschrittliche Zentrifugen vom Typ IR-6 in seiner unterirdischen Atomanlage in Fordo in Betrieb zu nehmen. IR-6-Zentrifugen können Uran signifikant schneller anreichern als die dem Iran nach dem Atomdeal von 2015 erlaubten Zentrifugen der ersten Generation.

In dem Reuters-Bericht, der auf »vertraulichen« Informationen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) der Vereinten Nationen basiert, heißt es, der Iran hätte schon lange mit diesem Schritt gedroht, habe allerdings solange

»gezögert, ihn auch durchzuführen, bis Anfang dieses Monats 30 der 35 im Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde vertretenen Länder eine Resolution unterstützten, in der der Iran dafür kritisiert wird, dass er dabei versagt hat, eine Erklärung für den Fund von Uraniumpartikeln in nicht deklarierten Einrichtungen zu liefern«.

Die neuesten Entwicklungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die von Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Russland und China vermittelten indirekten Gespräche zwischen dem Iran und den USA zu einer Rückkehr zum Atomdeal von 2015 in eine Sackgasse geraten sind.

»IAEO-Inspektoren konnten [am 18. Juni] verifizieren, dass der Iran bereit ist, Uranium-Hexafluorid-Gas (UF6) – das Material, das in den Zentrifugen angereichert wird –, in die zweite von zwei Kaskaden von IR-6-Zentrifugen einzuspeisen, die in der in einen Berg gegrabenen Anlage Fordo montiert sind.«

Im Januar stellte ein Bericht des Institute for Science and International Security (INSS) fest, dass der Iran eine neue unterirdische Nuklearanlage zum Bau fortschrittlicher Uranzentrifugen bei Natanz errichtet hat. Die dort fertiggestellten Hallen seien »noch tiefer in die Erde gegraben als die ohnehin schon extrem tiefen Hallen der Urananreicherungsanlage Fordo«, hieß es in dem Bericht.

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