Die Entwicklung fortgeschrittener Trägerraketen für Atomwaffen verstößt gegen UN-Sicherheitsratsresolution.
Spiegel Online
Nach Einschätzung von Deutschland, Frankreich und Großbritannien entwickelt Iran weiterhin atomwaffenfähige Raketen. In einem Brief an Uno-Generalsekretär António Guterres nennen die Uno-Botschafter der drei europäischen Länder mehrere Trägersysteme, die mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden könnten. So zeigten im Internet verbreitete Aufnahmen einen Test der Rakete „Shabab-3“, die technisch in der Lage sei, eine Atombombe zu tragen.
Diese „jüngsten Fortschritte“ bei der Entwicklung von Trägertechnologien für Atomwaffen verstießen gegen die Bestimmungen einer Resolution des Uno-Sicherheitsrats aus dem Jahr 2015, mit der das Gremium das internationale Atomabkommen mit Iran bestätigt hatte, heißt es in dem Brief. (…)
Der iranische Außenminister Mohammed Dschwas Sarif wies die Vorwürfe als „verzweifelte Lüge“ zurück. Die Regierungen in Berlin, Paris und London wollten damit davon ablenken, dass sie ihren eigenen Verpflichtungen nicht nachkämen. Sie könnten nur dann „weltweite Glaubwürdigkeit“ erringen, wenn sie sich dem „amerikanischen Druck“ nicht weiter beugten, sagte Sarif.