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Iran baut Urananreicherung weiter aus

Der Iran entwickelt und installiert immer mehr und immer neuere Zentrifugen zur Urananreicherung
Der Iran entwickelt und installiert immer mehr und immer neuere Zentrifugen zur Urananreicherung (© Imago Images / ZUMA Wire)

Während die Gespräche über einen neuen Atomdeal zum Stillstand gekommen sind, vergrößert der Iran unaufhörlich seinen Bestand an Zentrifugen zur Herstellung von angereichertem Uran.

Der Iran baut seine Fähigkeit zur Urananreicherung mit fortschrittlichen Zentrifugen in seiner unterirdischen Anlage in Natanz aus und beabsichtigt, diese zu erweitern, wie aus einem vertraulichen Bericht der UN-Atomaufsichtsbehörde (IAEO) hervorgeht.

Während die indirekten Gespräche zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten über eine Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 (JCPOA) nicht zuletzt wegen der iranischen Weigerung, offene Fragen über die an nicht-deklarierten Stellen gefundenen Uranpartikel zu klären, ins Stocken geraten sind, hat Teheran eine immer größere Anzahl fortschrittlicher Zentrifugen in Betrieb genommen, deren Verwendung zur Herstellung von angereichertem Uran dem Iran jedoch laut Abkommen verboten ist.

Diese Maschinen sind weitaus effizienter als die IR-1 der ersten Generation, die einzige Zentrifuge, die dem Iran gemäß JCPOA gestattet ist. Der Iran hat diese nicht erlaubten Zentrifugen vor allem in zwei unterirdischen Anlagen in Natanz und Fordow installiert, die so ausgelegt sind, dass sie einem möglichen Luftangriff standhalten sollen.

Die dritte von drei Kaskaden fortschrittlicher IR-6-Zentrifugen, die kürzlich in der Natanzer Brennstoffanreicherungsanlage installiert wurde, ist laut dem IAEO-Bericht an die Mitgliedsstaaten nun in Betrieb genommen worden. Diplomaten zufolge handelt es sich bei der IR-6 um die fortschrittlichste Zentrifuge des Iran.

Der Iran hat mittlerweile auch die Installation von sieben Kaskaden abgeschlossen, die am 31. August noch nicht fertig gestellt waren bzw. sich noch in einem sehr frühen Stadium der Installation befanden, so der Ad-hoc-Bericht vom Montag. Ende August fand der letzte Besuch von Inspektoren statt, der im aktuellen Quartalsbericht der IAEO erwähnt wurde. Diese sieben Kaskaden, eine mit IR-4-Zentrifugen und sechs mit IR-2m-Maschinen, seien zwischenzeitlich vollständig montiert, hätten aber noch nicht mir der Anreicherung begonnen, heißt es in dem Bericht vom Montag.

Der Iran hat der IAEO außerdem mitgeteilt, er plane, zusätzlich zu den zwölf bereits angekündigten und installierten IR-2m-Maschinen drei weitere Kaskaden in Natanz zu errichten, wie aus dem Bericht hervorgeht. Von diesen drei zusätzlichen Kaskaden wurde bereits bei zwei mit dem Aufbau begonnen.

Aus dem IAOE-Bericht geht weiter hervor, dass alle Zentrifugen in Natanz nach wie vor Uranhexafluoridgas (UF6) mit einem Anreicherungsgrad von bis zu fünf Prozent produzieren, nun aber mit natürlichem UF6 gespeist werden. Dies steht im Gegensatz zu dem im September veröffentlichten Quartalsbericht, in dem es hieß, die Zentrifugen würden mit bis zu zwei Prozent angereichertem UF6 gespeist. Der Bericht enthielt keine Erklärung für diese Änderung.

Im Jahr 2018 zogen sich die USA unter dem damalige Präsidenten Donald Trump aus dem JCPOA zurück und führten die Sanktionen gegen den Iran wieder ein, die durch das Abkommen aufgehoben worden waren. Der Iran reagierte daraufhin mit dem Verstoß gegen die im Rahmen des Abkommens auferlegten Beschränkungen für seine nuklearen Aktivitäten. Wird das Abkommen wiederbelebt, muss der Iran seine fortschrittlichen Zentrifugen einlagern, erklären Diplomaten.

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