„‚Es besteht kein Zweifel, dass ein schiitischer Bogen oder Halbmond entsteht‘, sagt der Politikwissenschaftler Hilal Khashan von der Amerikanischen Universität in Beirut. ‚Die Iraner weiten ihren Einflussbereich vom Irak bis in den Libanon aus. Dabei gehen sie mit Ausdauer vor, um schließlich die Früchte ihrer Geduld zu ernten.‘ Ein ‚schiitischer Halbmond‘ könnte Experten zufolge eine größere militärische Bedrohung für Israel darstellen, das sich ohnehin durch das iranische Atomprogramm in seiner Existenz gefährdet sieht. Die israelische Regierung ist gegen das Atomabkommen des Westens mit der Islamischen Republik Sturm gelaufen und rennt mit ihrer Kritik offene Türen bei dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump ein. Dieser hat angekündigt, die Vereinbarung neu auszuhandeln. (…)
Die Führung im Iran nennt das Engagement in Syrien nötig, um einen vergleichbaren Konflikt im Inland zu verhindern. Die Propaganda scheint zu greifen: Sehr populär in der Islamischen Republik sind derzeit religiöse Lieder, in denen die Heldentaten schiitischer Kämpfer in Syrien und im Irak gepriesen werden. Auf einer Buchmesse in Teheran standen jüngst Besucher Schlange, um mit Helm und Munitionsgürtel vor einer Fotokulisse zu posieren, die stark an das zerbombte Aleppo erinnerte.“ (Bericht in der Wirtschaftswoche: „Krieg in Syrien. Teherans blutiger Machtpoker“)