Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vergeht kein Tag, an dem nicht eine wahnwitzigere These nach der anderen aus islamistischen Kreisen publik wird.
Der irakische Politikwissenschaftler Ali Al-Shammari stellte am 6. März in einem Interview mit dem türkischen Sender Channel 9 die rhetorische Frage, wie es sein könnte, dass der Iran Russland bei seinem Krieg in der Ukraine unterstütze, während Russland Muslime in Syrien angreife.
Als Antwort darauf erklärte er in dem von MEMRI übersetzten Interview, die Halbinsel Krim, die Südukraine sowie große Teile der restlichen Ukraine seien »im Grunde islamisches Land«, die bis in die Zeit des Osmanischen Reichs Teil eines islamischen Staates gewesen seien.
Gemäß dem Sharia-Recht, so Al-Shammari, müssen die Muslime »mit allen Mitteln« danach streben, dieses Land zurückzugewinnen.
»Es geht uns nichts an, wer im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine Recht hat. Es ist nicht so, dass Ukrainer Engel und die Russen Teufel sind. Die Position dieser Länder den Muslimen gegenüber ist das Kriterium, die unsere Stellung gegenüber Russland und Amerika bestimmen sollte. Amerika ist kein Engel, der in der Welt für Gerechtigkeit sorgt, und Russland ist genauso schlimm wie Amerika.«
Im Jahr 2017 erklärte Al-Shammari ebenfalls gegenüber Channel 9, dassdie vom Iran unterstützten schiitischen Milizen der Volksmobilisierungskräfte gemeinsam mit der irakischen Armee einen Vernichtungsfeldzug gegen die Sunniten geführt hätten.
Diesen sei deshalb gar nichts anderes übriggeblieben, als den Islamischen Staat zu unterstützen, der sie gegen die Schiiten und die irakische Armee verteidigt habe, die zu Recht wie ein »Heer von Ungläubigen« behandelt und bekämpft worden seien.
»Es ist vorgeschrieben, die Sharia zu installieren. Die [arabischen] Staaten, die gemäß einem säkularen System regieren, sind illegitim. Das ist der Standpunkt des islamischen Rechts.«
