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Irakische Streitkräfte beschlagnahmen eine Million Captagon-Pillen

Irakische Behörden haben in der Provinz Anbar eine Mio. Captagon-Pillen beschlagnahmt
Irakische Behörden haben in der Provinz Anbar eine Mio. Captagon-Pillen beschlagnahmt (Quelle: Iraqi News Agency)

Der Handel mit aufputschenden Drogen nimmt im Nahen Osten immer bedrohlichere Ausmaße an. Neben Syrien als Produzent hat sich vor allem Saudi-Arabien zum Hauptabnehmer entwickelt.

Irakische Polizeikräfte haben vergangene Woche in der westlichen Provinz Anbar einen Drogenhändler festgenommen, der im Besitz von einer Million Captagon-Pillen war. »Die Polizei hat einen Drogenhändler festgenommen, der im Besitz von einer Million Lexus-Pillen war«, sagte der Leiter der Polizeibehörde der Provinz, Hadi Razij Kassar, gegenüber Rudaw, wobei er einen Begriff benutzte, der für Captagon-Pillen verwendet wird, die eine höhere Qualität und Reinheit aufweisen.

Nach 2011 und dem syrischen Bürgerkrieg begannen sich die illegalen Captagon-Pillen, die ein amphetaminartiges Stimulans enthalten, in mehreren Ländern des Nahen Ostens zu verbreiten, wobei der Hauptlieferant das vom Krieg gebeutelte Syrien selbst ist.

Syrien hat sich zwar zum Hauptproduzenten von Captagon im Nahen Osten entwickelt, der Hauptabnehmer in der Region ist jedoch Iraks südlicher Nachbar Saudi-Arabien. Syrien hat sich praktisch in einen Narko-Staat verwandelt, wie auch eine Untersuchung der New York Times im Jahr 2021 ergab, wobei auch die syrische Regierung selbst maßgeblich in den Drogenhandel verwickelt sein soll.

Nach Untersuchungen des New Lines Institute, die im April veröffentlicht wurden, hat der Captagon-Handel im Nahen Osten im vergangenen Jahr einen Wert von über fünf Mrd. Dollar erreicht; ein Anstieg gegenüber 3,5 Mrd. Dollar im Jahr 2020.

Schon Ende April gaben irakische Sicherheitskräfte bekannt, einen Drogenhändlerring zerschlagen und über sechs Millionen Pillen des amphetaminartigen Aufputschmittels Captagon beschlagnahmt zu haben. Die Generaldirektion für Drogenkontrolle im irakischen Innenministerium bestätigte im Juni, dass sie in den letzten zweieinhalb Jahren mehr als 20.000 Drogenkonsumenten verhaftet und Millionen von Drogenpillen sowie mehr als 500.000 Kilo psychotroper Substanzen beschlagnahmt habe.

Nicht nur der Captagon-Schmuggel aus Syrien stellt die irakischen Behörden dabei vor ein massives Problem, sondern auch der Handel mit Ephedrin und Methamphetamin aus Afghanistan, den die schiitischen Milizen durch ihre ausgedehnten Netzwerke und die guten Kontakte ins Transitland Iran dominieren, womit sie mitverantwortlich für die riesigen Mengen an Crystal Meth sind, die den Süden Iraks überschwemmen.

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