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Irakische Frauen kämpfen um ihre Gleichberechtigung

Auch wenn die irakische Verfassung Frauen ein Viertel der Abgeordnetensitze zuspricht, sind  sie immer noch von großer Benachteiligung betroffen.

Irakische Frauen kämpfen um ihre Gleichberechtigung
Abgeordnetenhaus des Irak (Quelle: James (Jim) Gordon, CC BY 2.0)

„In Artikel 49, Absatz 4 der irakischen Verfassung heißt es: ‚Mit dem Wahlgesetz soll ein Frauenanteil von mindestens einem Viertel der Mitglieder des Abgeordnetenhauses erreicht werden.’ Seit 2005 garantiert die irakische Verfassung Frauen auf der Grundlage eines Quotensystems 25% der Sitze im Parlament. Laut der Weltbank ist jedes vierte Mitglied des irakischen Parlaments eine Frau.

Jedoch kandidierten bei den Wahlen im Jahr 2018 1.983 Frauen, und lediglich 83 von ihnen gewannen schlussendlich Sitze im Parlament. Obwohl das Quotensystem eingeführt wurde, um die Beteiligung von Frauen an der Regierung zu gewährleisten, hat sich ihre Beteiligung nicht in einer Verbesserung des Status von Frauen beim Zugang zu Bildung, Beschäftigung und Rechtsschutz ausgewirkt. (…) Im Gender Gap Index des Weltwirtschaftsforums von 2018, der die Rechte von Frauen im Vergleich zu Männern untersucht, belegt der Irak in den Bereichen Bildung, Gesundheit, wirtschaftliche Teilhabe und politische Befähigung, lediglich Platz 147 vor Pakistan und Jemen. (…)

 Frauen im Irak kämpfen weiterhin um ihre gesetzlich garantierten Rechte, insbesondere bezüglich des Gesetzes über den persönlichen Status von 1959, das Rechte in Bezug auf Ehe, Scheidung, Erbschaft und Sorgerecht garantiert. Die seitdem hinzugefügten Änderungen basieren auf religiösen Auslegungen von Geistlichen und Stammesführern, die Frauen diskriminieren.

Im Jahr 2014 wurde das Ja’fari-Gesetz vom irakischen Ministerrat eingebracht, um die Eheschließung von minderjährigen Mädchen im Alter von neun Jahren nach dem Sharia-Gesetz zu legalisieren. Nach der Niederlage des IS hat das Ergebnis dieses langen und brutalen Kampfes großen Einfluss auf die wachsende Ungeschütztheit von Frauen und Mädchen in verschiedenen Teilen des Irak. Das Al-Ja’fari-Gesetz wurde im Jahr 2017 erneut eingebracht und vom Parlament aufgrund des Drucks von Menschenrechtsaktivisten abgelehnt, die Verstöße gegen die Menschenrechte gegen Frauen und Kinder darin erkannten.“ (Minatullah al-Obaidi, Jerusalem Post: „The conflating reality Iraqi women’s representation and rights“)

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