„Der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi erklärte am Dienstag, er werde sich notgedrungen an die US-Sanktionen gegen den benachbarten Iran halten. Zugleich verwies er auf die zwölf Jahre des internationalen Embargos gegen sein eigenes Land. ‚Wir unterstützen die Sanktionen nicht, denn wir halten sie für einen strategischen Fehler. Aber wir werden uns an sie halten‘, erklärte er. ‚Sanktionen sind im Allgemeinen ungerecht.‘ Der Irak ist der zweitgrößte Importeur iranischer Produkte, die nicht auf Kohlenwasserstoffen beruhen. Letztes Jahr bezog das Land derartige Produkte im Wert von €5 Millionen von seinem östlichen Nachbarn. Außerdem bezieht der Irak Strom aus dem Iran, um mit den chronischen Stromsperren fertig zu werden, die die Proteste der letzten Wochen entscheidend mitverursacht haben. ‚Wir sind entschlossen, unser Volk und seine Interessen zu verteidigen‘, so Abadi.
Für den Irak stellte Washington einen strategischen Partner in dem Krieg dar, der zum selbsterklärten ‚Sieg‘ Bagdads über den Islamischen Staat Ende letzten Jahres führte. Doch unterhält das Land auch enge Beziehungen zu Teheran und die schiitische Macht beeinflusst die Politik im Irak auf entscheidende Weise. Iranische Privatunternehmen stellten vor Kurzem ihre Stromlieferungen an die ölreiche irakische Küstenprovinz Basra wegen unbezahlter Rechnungen ein. Die Vereinigten Staaten hatten am Dienstag eine Reihe einseitiger Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft gesetzt, die 2015 im Rahmen des Atomabkommens mit dem Land ausgesetzt worden waren.“
(Bericht auf Al-Monitor: „Iraq to reluctantly comply with US sanctions on Iran: PM“)