Im Irak fordern islamistische Milizen, die mit dem Iran zusammenarbeiten, die Regierung und das Land dazu auf, sich auf einen Krieg gegen Israel vorzubereiten.
Eine vom Iran unterstützte irakische bewaffnete Gruppe erklärte am Sonntag, dass Israel möglicherweise »begrenzte« Angriffe auf den Irak starten werde, die jedoch nicht mit den Angriffen gegen den Libanon zu vergleichen wären. »Israel könnte den Irak angreifen, aber die Angriffe werden begrenzt sein und sich von denen im Libanon unterscheiden, da die Situation, die Natur und die Geografie des Iraks anders sind«, sagte Kadhim al-Fartusi.
Der Sprecher der Kataib Sayyid al-Shuhada, die Teil der regierungsnahen und vom Iran gesteuerten Volksmobilisierungstruppen (Hashd al-Shaabi, PMF) und des Islamischen Widerstands im Irak ist, sagte gegenüber Rudaw, dass der Islamische Widerstand im Irak nicht im Namen der irakischen Regierung spreche und sich nicht mit ihr abstimme, sondern »das Volk vertrete und die Stimme und der Wille des Volkes darstellt«.
Seit dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und der Hamas vor einem Jahr hat die Zentralregierung in Bagdad Schwierigkeiten, das empfindliche Gleichgewicht zwischen der Aufrechterhaltung ihrer Beziehungen zu pro-iranischen Milizen und deren Eindämmung sowie dem Schutz der diplomatischen und militärischen Interessen westlicher Länder, insbesondere der Vereinigten Staaten, zu wahren.
»Wir stehen vor einem Krieg, einem historischen Krieg, der mit Stolz und Ehre geführt wird und die Schlachten des Ruhms und Heldentums widerspiegelt. Was auch immer der Irak dafür zahlen muss, es ist nicht besorgniserregend und sollte nicht auf bloßen politischen oder diplomatischen Berechnungen basieren«, betonte Fartusi und fügte hinzu, dass die muslimische Welt einem »barbarischen Angriff« ausgesetzt sei. »Der Irak muss handeln und die Initiative ergreifen, bevor die Ereignisse in einen Krieg eskalieren, auf den das Land nicht vorbereitet ist.«
Schattenmilizen des Iran
Der Thintank The Washington Institute bezeichnete Kataib Sayyid al-Shuhada im Jahr 2021 als »Splittergruppe der Kataib Hezbollah« – einer weiteren pro-iranischen schiitischen Miliz –, die unter dem Korps der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC) arbeitet. Beide Gruppen sind Teil des Islamischen Widerstands im Irak, einem Netzwerk irakischer Schattenmilizen, die vom Iran unterstützt werden und als Vergeltung für Washingtons Unterstützung Israels im Gaza-Krieg Hunderte von Raketen- und Drohnenangriffen gegen US-Militäreinrichtungen im Irak gestartet haben.
Der Generalsekretär von Kataib Sayyid al-Shuhada, Abu Alaa al-Walaei, sagte in einer Erklärung am Montag, dass der Irak am ersten Jahrestag des Kriegsausbruchs zur »ersten Unterstützungsfront« für den Libanon und Gaza geworden sei. Er beschuldigte die Regionalmächte Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, die Bombardierung von Gaza »finanziell zu decken. Diese unterstützenden Regime sind direkt für das unschuldige Blut verantwortlich, das vergossen wird, und das wird sie nicht vor Strafe schützen.«
Am Sonntag forderte der irakische Premierminister Mohammed Shia al-Sudani die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, ihre Bemühungen zu verstärken, um den Nahen Osten vor einem größeren Konflikt zu bewahren.