Nach einem Treffen mit der COVID-19-Task Force am Samstag beschloss die Regierung des irakischen Premierministers Mustafa al-Kadhimi, eine landesweite Ausgangssperre bis zum 6. Juni 2020 zu verhängen.
Al-Monitor
In der Pressemitteilung, in der die Einschränkungen angekündigt wurden, erklärte die Regierung: „Das Treffen unterstrich, wie wichtig es ist, dass alle Bürger weiterhin den offiziellen Gesundheitsratschlägen und den Richtlinien zu Social Distancing folgen und die Ausgangssperre einhalten, um sich selbst, ihre Familien und Gemeinden zu schützen.“
Nach den neuesten Richtlinien dürfen nur noch Supermärkte, Bäckereien und Apotheken geöffnet bleiben. In diesen Geschäften dürfen sich nicht mehr als fünf Personen gleichzeitig aufhalten, und sowohl Mitarbeiter als auch Kunden müssen Masken tragen. Einige Ministerien werden geschlossen, die Menschen müssen im Freien Masken tragen, und die Schließung der irakischen Flughäfen für kommerzielle Flüge wird bis zum 6. Juni andauern. Restaurants dürfen laut der Mitteilung bloß Essen liefern. (…)
Die wieder eingeführten Maßnahmen folgen auf den jüngsten Anstieg der Corona-Fälle im ganzen Land. Der Irak leitete im März erstmals Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ein. Die Reisemöglichkeiten wurden eingeschränkt, und nicht lebenswichtige Geschäfte mussten geschlossen werden. Im April lockerte der Irak die Restriktionen und erlaubte beispielsweise, dass Geschäfte zu bestimmten Zeiten wieder öffnen.
In der vergangenen Woche registrierte der Irak jedoch mit 416 bestätigten COVID-19-Fällen an einem einzigen Tag die bis dahin höchste Zahl an bestätigten COVID-19-Fällen. Kurz davor hatte die Regierung in Teilen der Hauptstadt Bagdad, in denen die Zahl der Infektionen relativ hoch war, wieder Sperren verhängt.
Der Irak hat diese Zahl montags mit 429 Fällen erneut übertroffen. Bagdad und Sulaimaniyah in der Region Kurdistan gehören mit jeweils mehr als 100 neuen Fällen zu den am härtesten betroffenen Gebieten, wie aus einer Mitteilung des irakischen Gesundheitsministeriums hervorgeht. Insgesamt habe das Land nun 6.868 Fälle zu verzeichnen, teilte das Ministerium mit.