Auch wenn die Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien territorial zurückgedrängt werden konnte, stellt sie noch immer eine erhebliche Gefahr dar.
Die irakische Armee hat seit Anfang des Jahres über hundert Mitglieder der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) getötet, teilte ein Sprecher der irakischen Armee vergangene Woche mit und versicherte, dass der Kampf gegen die Organisation weitergehen werde. »Seit Anfang 2023 wurden 105 Terroristen der IS-Banden bei verschiedenen Operationen, vor allem bei Luftangriffen und qualitativen Operationen, getötet«, sagte der Sprecher des Gemeinsamen Operationskommandos, Generalmajor Tahsin al-Khafaji, gegenüber staatlichen Medien.
Khafaji bekräftigte, der Kampf gegen den Islamischen Staat gehe »selbst in geografisch komplexen Gebieten« weiter, wobei die irakische Armee ihre nachrichtendienstlichen Tätigkeiten zusätzlich ausbaue, um Gebiete, in denen IS-Zellen existieren, genauer zu identifizieren.
Der IS hat im Jahr 2014 große Teile des irakischen und syrischen Territoriums erobert und ein Kalifat ausgerufen. Obwohl die Organisation drei Jahre später im Irak für territorial besiegt erklärt wurde, stellt sie durch Attentate, Bombenanschläge und Entführungen in mehreren Provinzen sowohl des Iraks als auch Syriens weiterhin ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko dar.
Sicherheitsvakuum
Vor allem in den zwischen Bagdad und Erbil umstrittenen Teilen des Nordiraks, die sich über mehrere Provinzen wie Diyala, Salahaddin und Kirkuk erstrecken, nutzen die IS-Kämpfer das entstandene Sicherheitsvakuum für sich aus. »Wir glauben, dass die hohe Zahl an IS-Opfern in geografisch schwierigen Gebieten einen großen Erfolg im Rahmen unserer allgemeinen Anstrengung gegen den Terrorismus sowie bei der Bekämpfung von Terroristen in Gebieten ist, die ihnen als sichere Zufluchtsorte dienen können«, fügte Khafaji hinzu.
Mehrere IS-Kämpfer waren kurz zuvor getötet worden, als irakische Kampfflugzeuge einen Luftangriff auf ihr Versteck in der Provinz Diyala flogen. Im Dezember teilte Khafaji mit, dass die irakische Armee im Jahr 2022 über 200 IS-Kämpfer getötet habe. Auch in Syrien musste der Islamische Staat in der jüngsten Zeit mehrere Rückschläge hinnehmen, was Spekulationen nährte, die Terrororganisation könnte sich nach neuen sicheren Häfen umsehen.