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Irak siganlisiert Wunsch nach Beziehungen mit Israel

„Dass Israel und die sunnitisch-arabischen Golfstaaten eng zusammenarbeiten, ist das wohl am schlechtesten gehütete Geheimnis des Nahen Ostens. Trotz des Fehlens formeller diplomatischer Beziehungen, weiß jeder, dass Jerusalem heimliche und dennoch enge Beziehungen zu Riad, Abu Dhabi, Manama und anderen Hauptstädten in der Region unterhält und zwar aufgrund der gemeinsamen Besorgnis über einen zunehmend kriegerischen Iran. (…) Weniger bekannt sind die Bemühungen des jüdischen Staates, die Beziehungen zum Irak zu verbessern. Vor ein paar Tagen schien Bagdads US-Gesandter Israels Bemühungen zu erwidern und offen über die potenziellen Vorteile der Herstellung von Beziehungen zum jüdischen Staat zu sprechen, obwohl das Außenministerium des Landes seine Äußerungen schnell in Abrede stellte. (…)

Genau wie bei den Beziehungen zu den Golfstaaten, scheint eine vollständige Normalisierung mit dem Irak nur schwer möglich zu sein, solange der israelisch-palästinensische Konflikt ungelöst bleibt. Die Worte des irakischen Botschafters, Fareed Yasseen, in Washington, können jedoch nur als erstaunlich bezeichnet werden. ‚Es gibt objektive Gründe, die die Aufnahme von Beziehungen zwischen dem Irak und Israel erfordern könnten‘, sagte er am 27. Juni auf einer arabischsprachigen Veranstaltung mit dem Titel ‚Wie der Irak mit den gegenwärtigen regionalen und internationalen Entwicklungen umgeht‘ im Al-Hewar-Zentrum für arabische Kultur und Dialog in Washington. (…)

Sobald seine Kommentare in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, forderten irakische Aktivisten und Politiker, einschließlich hochrangiger Gesetzgeber, seinen Rücktritt. (…) Aber so eindeutig sie auch scheinen mögen, stellen diese wütenden Aussagen nicht die wahre Position der Regierung dar, sagte ein anonymer, irakischer Beamter diese Woche gegenüber dem israelischen Armeeradio. Sie sollten vielmehr darauf abzielen ‚die Iraner zu beruhigen,‘ erklärte er. (…)

Es ist ebenfalls bemerkenswert, dass der Außenminister die umstrittene Aussage des Gesandten ablehnte, diesen jedoch nicht zurückbeorderte oder auf andere Weise bestrafte. In der Tat sagte eine US-irakische Quelle, die eng mit der Washingtoner Mission Bagdads verbunden ist, gegenüber der Times of Israel, dass er der Meinung sei, dass Botschafter Yasseen ‚das Gesagte von sich gab, nachdem er seine Äußerungen mit dem Premierminister besprochen hatte.‘ Dennoch hieß es unter Berufung auf den iranischen Einfluss auf den Irak, es sei unwahrscheinlich, dass Jerusalem und Bagdad in naher Zukunft diplomatische Beziehungen aufnehmen werden. ‚Dies wird sich aufgrund der arabisch-schiitischen Mehrheit nicht ändern. In letzter Zeit sind sogar die Kurden dem Iran ein Stück näher gekommen, nach der Reaktion der USA auf ihr Referendum vor einigen Jahren.’“ (Rapahel Ahren: „Move over, Bahrain? Iraq signals interest in better ties with Israel“)

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