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Irak: Jesiden erhalten Völkermordmuseum

Irak: Jesiden erhalten Völkermordmuseum
Foto: RUDAW

„Jesidischen Aktivisten ist es gelungen, die irakische Regierung von einem Plan zur Umwandlung einer Schule in dem nahe Sindschar (bei den Kurden als Schingal bekannt) gelegenen Dorf Kocho in ein Museum zum Gedenken an den vom Islamischen Staat an den Jesiden begangenen Völkermord zu überzeugen. Die irakische Regierung hat dem Vorschlag zugestimmt und sogar Mittel für das Museum zur Verfügung gestellt. Künstler in Duhok und Erbil sind damit beauftragt worden, eine Skulptur zu entwerfen und herzustellen, die den Völkermord darstellt und in der schule ausgestellt werden soll. Beim Angriff des Islamischen Staats auf die Stadt Schingal und ihr Umland hatten die Terroristen mehr als 6500 Jesiden verschleppt, viele von ihnen aus Kocho. Der Islamische Staat versammelte 1202 Bewohner Kochos in der Dorfschule. Sie trennten die Frauen und Kinder von den Männern. Die Männer wurden abgeführt und ermordet, die Frauen als Sexsklavinnen verkauft.

Anführer und Unterstützer der Jesiden hatten im Juni bei der irakischen Regierung um Erlaubnis nachgesucht, das Museum einzurichten. Nun, da die Genehmigung vorliegt, laufen die Vorbereitungen. (…) Kocho ist 22 Kilometer vom südlichen Stadtrand Schingals gelegen und damit das jesidische Dorf, das am weitesten vom Schingaler Zentrum entfernt ist. Von den 1202 aus Kocho Verschleppten wurden 395 erschossen und in 22 Massengräbern verscharrt, 600 weitere Bewohner werden weiterhin vermisst.“ (Nasr Ali: „Yezidi village school to become genocide museum“)

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