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Irak: Iranischer Vertreter droht US-Truppen mit Angriffen

Höchster iranischer Wirtschaftsvertreter im Irak droht US-Truppen mit Anschlägen
Höchster iranischer Wirtschaftsvertreter im Irak droht US-Truppen mit Anschlägen (Quelle: Twitter)

Hassan Danaeifar erklärte, dass die „amerikanischen Eindringlinge“ von der irakischen Bevölkerung gehasst würden, weswegen sie ganz aus dem Irak abziehen müssten, wenn sie nicht attackiert werden wollen.

Dilan Sirwan, Rudaw

Ein hochrangiger iranischer Beamter sagte vergangene Woche, dass die USA auch dann noch mit Angriffen im Irak konfrontiert sein werden, wenn sie „ihre Truppen stärker in der Region Kurdistan konzentrieren“. Er erklärte, die irakische Jugend wolle nicht, dass ausländische Truppen in ihrem Land präsent sind.

„Wenn die Amerikaner ihre Truppen in der Region Kurdistan und im Nordirak konzentrieren, werden sie dort genauso behandelt werden wie in jedem anderen Teil des Irak, denn die irakische Jugend will nicht, dass ausländische Truppen in ihrem Land präsent sind“, sagte Hassan Danaeifar der halbamtlichen Nachrichtenagentur Tasnim. Danaiefar ist Irans ranghöchster Wirtschaftsbeamter im Irak und ehemaliger Botschafter in Bagdad. „Die Angriffe auf US-Militärbasen werden weitergehen“, fügte er hinzu.

Raketenangriffe, für die pro-iranische Milizen verantwortlich gemacht werden, finden häufig im gesamten Irak statt. Obwohl die Region Kurdistan als sicherer gilt, finden auch dort Angriffe statt, so etwa zwei Attacken auf Erbil in den letzten Monaten.

Danaeifars Erklärung kam nur wenige Tage nachdem der internationale Flughafen von Erbil am Mittwochabend von einer mit Sprengstoff beladenen Drohne getroffen wurde. Auch der Luftwaffenstützpunkt Balad in der irakischen Provinz Salahaddin wurde am Sonntagabend von Raketen getroffen, wobei zwei Mitglieder der irakischen Sicherheitskräfte verletzt wurden. Das US-Außenministerium äußerte seine „Empörung“ über den Angriff in Erbil. (…)

„Die Iraker sehen die Amerikaner als Eindringlinge und fremde Kräfte an, und diese Kräfte werden von der irakischen Bevölkerung gehasst“, fügte Danaeifar hinzu. „Die Vereinigten Staaten haben keine andere Wahl, als ihre Truppen ganz aus dem Irak abzuziehen.“ Die vom Iran unterstützten Milizen im Irak haben immer wieder ihren Widerstand gegen die US-Präsenz im Irak zum Ausdruck gebracht.

Stunden vor der dritten Runde des strategischen Dialogs zwischen dem Irak und den USA drohten vom Iran unterstützte bewaffnete Gruppierungen, die mit den Popular Mobilization Forces (PMF oder Hashd al-Shaabi auf Arabisch) verbunden sind, mit „großen und präzisen Schlägen“ gegen die amerikanischen Streitkräfte im Irak, sollten Bagdad und Washington keine klare Frist für den Abzug der US-Truppen bekannt geben.

Die Angriffe auf US-Truppen hatten zugenommen, nachdem die USA im Januar 2020 den iranischen General Qasem Soleimani in Bagdad getötet hatten, was zu einer nicht bindenden Parlamentsresolution führte, nach der alle ausländischen Truppen das Land verlassen müssten.

Am 7. April sagte Premierminister Kadhimi, die „großen Fortschritte“ der irakischen Streitkräfte hätten den Weg für den Abzug von fast 60 Prozent der internationalen Koalitionstruppen geebnet. „Dies hat den Irak in die Lage versetzt, bald ein Stadium zu erreichen, in dem es keine Notwendigkeit für ausländische Kampfeinheiten im Irak geben wird”, sagte der Premierminister.

(Aus dem Artikel „Attacks will continue on US troops, even in Kurdistan Region: top Iranian official“, bei Rudaw erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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