Sehr geehrte Presse-Redaktion,
lang und breit räsoniert Iran Buruma in seinem Gastkommentar „Warum der Bombenregen auf Zivilisten?“ über „strategische Bombardements“, stellt die israelischen Militäreinsätze im Gazastreifen auf eine Stufe mit historischen Beispielen von Coventry bis Hiroshima, und macht sich Gedanken darüber, was für andere Gründe außer „purem Blutrausch“ sowie „Lust an der Gewalt und Rachedurst“ es dafür geben könnte, ganze Städte dem Erdboden gleichzumachen. Dabei verschweigt er allerdings, dass Israel genau das nicht getan hat: In den vergangenen vier Wochen hat die israelische Armee so gezielt wie möglich die Infrastruktur des Terrors im Gazastreifen angegriffen. Dass dabei Zivilisten ums Leben kamen und mit Sicherheit auch Fehler gemacht wurden, ist bei tausenden von Einsätzen unvermeidlich. Doch hätte Israel tatsächlich so agiert, wie Buruma es darstellt, wären jetzt hunderttausende Opfer zu beklagen. Die Gleichsetzung des israelischen Vorgehens mit den Städtebombardements im Zweiten Weltkrieg oder gar dem Einsatz von Atombomben ist schlicht infam. Um seine eigenen Worte zu paraphrasieren: Wenn Buruma das nicht weiß, ist er ein Narr. Wenn er Israel aber wider besseres Wissen diffamiert, so zeugt das von erschreckender intellektueller Unredlichkeit.
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Medienbeobachtungsstelle Naher Osten (MENA)