„Ermittler gehen davon aus, dass IS-Instrukteure im Netz unterwegs sind und nach Kandidaten suchen, die als potenzielle Terroristen infrage kommen. Chat-Protokolle zeigen, wie sich die IS-Hintermänner mit den späteren Attentätern austauschen.
Als Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Dienstag über die drei festgenommenen mutmaßlichen Mitglieder der Terrormiliz IS sprach, wies er darauf hin, es gebe auch Einzeltäter, ‚die ferngesteuert‘ seien. Damit meinte er vor allem die Attentäter der Anschläge von Würzburg und Ansbach im Juli. Auch die inzwischen 16-Jährige, die im Februar auf einen Polizisten in Hannover einstach, wurde mutmaßlich von IS-Leuten dirigiert. ‚Ferngesteuert‘ – das ist eine neue Kategorie aus Sicht der Terrorfahnder. Es gebe da ‚jemanden, der maßgeblich auf dieses Tatgeschehen Einfluss genommen hat‘, hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nach einem der Anschläge in Bayern gesagt. Die Ermittler, die sich mit dem offenbar neuen Phänomen beschäftigen, gehen davon aus, dass mutmaßliche IS-Instrukteure im Netz unterwegs sind und nach Kandidaten suchen, die als potenzielle Terroristen infrage kommen – Mitmach-Terroristen sozusagen.“
(Hans Leydendecker: „Die Chats der Attentäter von Würzburg und Ansbach mit dem IS“)
Mehr zum Thema auf Mena Watch:
Die neue Strategie des Islamischen Staates
Jihad mit einfachen Mitteln: Wie der IS die Kampfzone ausweitet
US-Geheimdienst NSA entschlüsselt Kommunikation rund um Terroranschläge in Bayern