Obwohl Jafar Panahi an hohem Fieber und Schüttelfrost leidet, verweigern ihm die iranischen Behörden eine angemessene Behandlung im Krankenhaus.
Vor wenigen Wochen sorgte die Meldung für Aufsehen, dass der internationale bekannte iranische Regisseur Jafar Panahi in Teheran festgenommen wurde und nunmehr eine sechsjährige Haftstrafe verbüßen muss, die 2010 wegen »Propaganda gegen das Regime« gegen ihn verhängt worden war. Er hatte Proteste gegen die mit Wahlbetrug im großen Stil einhergegangene Wiederwahl von Mahmud Ahmadinedschad als iranischer Präsident unterstützt. Ein ebenfalls verhängtes 20-jähriges Berufsverbot hat Panahi ignoriert.
Jetzt meldet die Iranian Human Rights Activists News Agency (HRANA), dass Panahi mit einer COVID-19-Infektion in die Quarantäneabteilung des berüchtigten Evin-Gefängnisses in der iranischen Hauptstadt verlegt wurde. Seit seiner Festnahme wurde ihm der Kontakt zu einem Anwalt verwehrt. Nach seiner Corona-Infektion wurde Panahi nach Angaben seiner Frau zwar in ein Krankenhaus gebracht, aber nach kurzer Zeit und ohne behandelt worden zu sein wieder zurück ins Gefängnis verfrachtet. In einem Instagram-Posting schrieb sein Sohn, der kurze Ausflug ins Hospital sei nur eine Show gewesen. Obwohl Panahi unter hohem Fieber und Schüttelfrost litt, wurde ein Antrag auf Verlegung ins Krankenhaus abgelehnt.
Die ebenfalls in Evin inhaftierte Menschenrechtlerin Narges Mohammadi sagt, dass in iranischen Gefängnissen nichts zum Schutz der Insassen vor einer COVID-19-Infektion unternommen und so die Gesundheit und das Leben der Betroffenen gefährdet würden. In den notorisch überbelegten und viel zu kleinen Zellen würden selbst bekannte Infektionsfälle oft nicht von anderen Häftlingen isoliert werden.