Indonesiens Präsident Prabowo Subianto erklärte, sein Land sei bereit, Verwundete und Waisen aus dem Gazastreifen auszufliegen und vorübergehend aufzunehmen.
»Wir werden die Verwundeten, Waisen und Traumatisierten [des Konflikts] evakuieren. Oder alle, die nach Ansicht der palästinensischen Regierung und der relevanten Parteien nach Indonesien evakuiert werden sollten«, sagte Subianto laut dem Jakarta Globe und fügte hinzu, die erste Phase würde tausend Personen umfassen.
Subianto gab seine Ankündigung auf dem Flughafen Halim Perdanakusuma in Jakarta bekannt, bevor er zu einer einwöchigen Reise in den Nahen Osten aufbrach, um mit regionalen Führungskräften über die Gaza-Krise zu sprechen. Seine erste Station werden die Vereinigten Arabischen Emirate sein. Dem Bericht zufolge wird er auch die Türkei, Ägypten, Katar und Jordanien besuchen.
Der indonesische Außenminister werde sich sofort auf den Weg machen, um sich mit den Palästinensern und anderen »Parteien in dieser Region über die Umsetzung zu beraten«, sagte Subianto, der angab, dass bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssten, darunter, dass alle Parteien der Evakuierung zustimmen und der Umzug nur temporär sein würde.
»Die Evakuierten dürfen nur vorübergehend in Indonesien bleiben, bis sie sich erholt haben. Sie müssen dorthin zurückkehren, wo sie herkommen, sobald die Situation im Gazastreifen dies zulässt«, wird er laut Globe zitiert. Indonesien habe »viele Anfragen« erhalten, sich aktiver an der Lösung der Gaza-Krise zu beteiligen, fügte er hinzu, ohne weitere Angaben zu machen.
Trump-Plan
US-Präsident Donald Trump wiederholte am Montag seinen Aufruf, die Bewohner des Gazastreifens, die dies wünschen, an sicherere Orte umzusiedeln. Während eines Treffens mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu im Oval Office sagte Trump, die Umsiedlung in andere Länder würde »eine Freihandelszone schaffen, eine Zone, in der nicht jeden Tag Menschen getötet werden«.
Beim selben Treffen erklärte Netanjahu, Präsident Trump spreche davon, »den Menschen eine Wahl zu geben. Was ist falsch daran, den Menschen eine Wahl zu geben? Den Menschen im Gazastreifen die Möglichkeit zu geben, wirklich zu entscheiden, wohin sie gehen wollen?«
Eine hochrangige israelische diplomatische Quelle berichtete letzte Woche, dass Israel mit mehreren Staaten »ernsthafte Gespräche« über die Umsiedlung einer großen Anzahl von Menschen aus dem Gazastreifen führe. Umfragen zeigten, dass viele der Bewohner emigrieren wollen, so die Quelle. »Schon vor dem erneuten Beginn der Militäraktionen gaben 60 Prozent an, dass sie gehen wollen; 40 Prozent davon wollen nicht zurückkommen und weitere 20 Prozent wollen gehen, aber mit der Option auf eine Rückkehr. Das sind mehr als eine Million Menschen, die sagen, dass sie gehen wollen.«
Am 22. März genehmigte das israelische Sicherheitskabinett den Vorschlag von Verteidigungsminister Israel Katz, innerhalb des Ministeriums eine neue Direktion einzurichten, um die freiwillige Auswanderung von Bewohnern des Gazastreifens zu erleichtern. Die neu gebildete Behörde hat die Aufgabe, die »sichere und kontrollierte Ausreise von Bewohnern des Gazastreifens für ihre freiwillige Ausreise« zu überwachen, wie es in einer Erklärung aus dem Büro von Katz heißt. Dies umfasst die Verwaltung der Logistik, die Sicherung von Migrationsrouten, die Abfertigung von Personen an bestimmten Grenzübergängen und die Koordinierung der erforderlichen Infrastruktur zur Unterstützung von Reisen auf dem Land-, See- und Luftweg.
Katz betonte, dass die Initiative mit dem Völkerrecht und dem Plan von Trump im Einklang stehe: »Wir arbeiten mit allen Mitteln daran, die Vision des US-Präsidenten umzusetzen und werden jedem Einwohner des Gazastreifens, der in einen Drittstaat ziehen möchte, dies ermöglichen.«