So weit grassiert die Verzweiflung inzwischen in der Türkei, dass sie nun auch auf Bevölkerungsteile übergreift, die bisher verschont blieben. An diesem Sommer sei keine Freude zu haben, schrieb kürzlich Ayse Arman, die Gesellschaftskolumnistin der Zeitung Hürriyet, die mit ihrem Promi-Status fast unantastbar ist. Unzählige Menschen würden eingesperrt, ohne dass etwas gegen sie vorliege – „monatelang, nur um sie zu quälen.“ Die Gesellschaft habe resigniert, klagte Arman. „Wir sagen uns ‚da ist nichts zu machen‘ und ziehen uns ins Private zurück“, schrieb die Reporterin. ‚Was auf uns allen lastet in diesem Sommer, das ist die Verzweiflung.‘“ (Susanne Güsten: „Immer mehr Türken verzweifeln“)
