„Nach dem Anschlag in Brüssel wurde das Brandenburger Tor in den belgischen Nationalfarben angestrahlt, nach den Anschlägen von Paris überzog die Trikolore das Berliner Wahrzeichen. Im Juni, nach dem Massaker in einem bei der LGBT-Szene beliebten Club in Orlando, waren die Regenbogenfarben an der Reihe, und auch die Türkei wurde nach dem Angriff auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen mit einer entsprechenden Solidaritätsadresse bedacht. Nur für Israel, das seit zehn Monaten von einer blutigen Terrorserie heimgesucht wird, brannte nie ein Licht.
Dass sich in einem Land, das stets seine ‚besondere Verantwortung‘ für den Judenstaat hervorhebt, kaum jemand an einer solchen Ungleichbehandlung stört, ist der nächste Skandal. Vielleicht werden in Deutschland, ähnlich wie in Israel, schwere Waffen und akribische Personenkontrollen bald zum Alltag gehören. Doch solange nicht ins Bewusstsein dringt, dass sowohl der Dauerterror der Hamas gegen Israel als auch die Anschläge des IS in Deutschland und Europa Teil des internationalen Dschihad sind, wird Israel wohl weiterhin Argwohn und Unverständnis entgegenschlagen.“ (Martin Niewendick: „Für Israel bleibt das Brandenburger Tor dunkel“)