Und dann gibt es noch den libanesischen Basketball, einen beliebten Sport mit einer leidenschaftlichen Fangemeinde, dessen Profisaison nichts ähnlicher sieht als ein Wahlkampf mit vielen sehr großen, sehr muskulösen Aktivisten.
Jeder Basketballverein erhält den Großteil seiner Finanzierung von einem politisch vernetzten Sponsor, der im Gegenzug Fan- und Wählerloyalität für seine politische Partei einstreicht. Parteifarben schmücken die Trikots der Spieler. In den Stadien hängen nicht nur Meisterschaftsbanner, sondern große Plakate politischer Gönner, wie das riesige Foto des ermordeten ehemaligen Premierministers Rafik Hariri, das über den Heimspielen einer Mannschaft thront.
Sunnitische Muslime fiebern für ein sunnitisch-muslimisch finanziertes Team, maronitische Christen für ein maronitisches christliches und Armenier für ein armenisches.
Basketball im Libanon ist ‚Krieg minus Schießen‘, sagte Danyel Reiche, Professor an der American University of Beirut, der Politik und Sport im Libanon untersucht. ‚Ich denke, wir sollten uns von der romantischen Sicht auf den Sport lösen, dass er stets gut ist und Menschen immer zusammenbringt‘, sagte Reiche. ‚Es kann sie auch trennen.‘“ (Vivan Yee: „Basketball Is ‚War, Minus the Shooting‘ in Sectarian Lebanon“)