Der im August selbst antisemitisch attackierte Leiter der jüdischen Gemeinde in Graz, Elie Rosen, fordert „echte Maßnahmen“ im Kampf gegen den Terror.
Elie Rosen im Interview mit der Kronen Zeitung
Ich bin ein sehr pragmatischer Mensch – deshalb gingen meine ersten Überlegungen darum, wem diese Anschläge gegolten haben. Natürlich nicht, weil es einen Unterschied macht, wer die Opfer waren. Sondern ob wir Maßnahmen zur Sicherheit der jüdischen Gemeinde in der Steiermark setzen müssen. (…)
Nach dem aktuellen Ermittlungsstand können wir nicht ausschließen, dass die Anschläge auch den Einrichtungen der jüdischen Gemeinde in Wien gegolten haben. Auch Nachahmungsaktionen können aus jetziger Sicht nicht ausgeschlossen werden. Darum haben wir in der Steiermark auch unsere Sicherheitsvorkehrungen hochgefahren. (…)
Dieser islamistische Terror ist kein österreichisches Problem. In Wien haben die Menschen aber nun schmerzhaft gesehen, welche Ausmaße das haben kann – vielleicht hat das auch die Sensibilität der Politik geschärft. Setzt man weiter auf einen Schmusekurs, wird das nicht helfen. Es braucht endlich echte Maßnahmen, auch was den Antisemitismus betrifft – hier fehlt es einfach an der nötigen Konsequenz, vielleicht auch, weil es gegen Personen aus dem Establishment gehen müsste.
(Aus dem Artikel „Schmusekurs wird gegen Terrorismus nicht helfen“, der in der Kronen Zeitung erschienen ist.)