Sehr geehrte Presse-Redaktion,
in seinem gestrigen Gastkommentar warf Gerhard Oberkofler dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) vor, es versuche, „die öffentliche Meinung in Österreich im Interesse der herrschenden Eliten von Israel zu beeinflussen.“ Oberkofler ist in der Vergangenheit dadurch aufgefallen, dass er auf einer kommunistischen Propagandaseite „ungeheure Kriegsverbrechen der israelischen Mörderbanden“ herbei fantasierte und Selbstverteidigungsmaßnahmen des jüdischen Staates gegen den Terrorismus der islamistischen Hamas als „anhaltendes rassistisches Morden in Gaza“ bezeichnete. Darüber hinaus denunzierte er das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien als „weiteres Element zur Meinungsmanipulation“ warf österreichischen Politikern vor, das diese sich angeblich „seit Jahren scharenweise und maskiert mit der Kippa zur Klagemauer drängel(n)“. Heutzutage verwehren sich Leute, die dermaßen unverblümt ihren Hass auf den jüdischen Staat zum Ausdruck bringen, dagegen, als das bezeichnet zu werden, was sie sind; dass Oberkofler ein Problem mit dem DÖW hat, ist deshalb wenig überraschend. Seine verschwörungstheoretischen Obsessionen davon, wer in Österreich nicht aller die „Interessen der herrschenden Eliten aus Israel“ vertritt, sind auf extremistischen Webseiten gut aufgehoben, völlig unverständlich ist aber, warum die Presse ihnen eine Bühne bietet.
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Medienbeobachtungsstelle Naher Osten (MENA)