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IDF: Vorgehen im Westjordanland notwendig, um Terror zu unterbinden

Israelische Soldaten bei einer Antiterroroperation im Westjordanland. (© imago images/ZUMA Press Wire)
Israelische Soldaten bei einer Antiterroroperation im Westjordanland. (© imago images/ZUMA Press Wire)

Die israelische Armee führt im Westjordanland die umfangreichsten Antiterroroperationen seit vielen Jahren durch.

Yaakov Lappin

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) führen derzeit umfangreiche Antiterroroperationen in Nord-Samaria durch, die sich gegen terroristische Aktivitäten in Gebieten wie Dschenin und Tulkarm richten. Nach Angaben des internationalen Sprechers der IDF Nadav Shoshani sind sie Teil einer umfassenderen Anstrengung zur Bekämpfung der anhaltenden und eskalierenden terroristischen Bedrohung im Westjordanland.

In einem Videogespräch mit Journalisten am Mittwoch betonte Shoshani die anhaltende Bedrohung und stellte fest, dass »der Terror in Judäa und Samaria nichts Neues ist und keine neue Bedrohung darstellt«, haben bereits vor dem Massaker der Hamas am 7. Oktober Terroranschläge allein im Jahr 2023 über dreißig Israelis das Leben gekostet. Die Gefahr habe sich seit dem 7. Oktober mit zahlreichen tödlichen Anschlägen auf israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte noch verschärft.

Shoshani hob zwei Attacken aus jüngster Zeit als Beispiele hervor: Bei dem einen handelte es sich um die Ermordung von Gideon Peri, einem 35-jährigen Zivilisten, der am 18. August von einem palästinensischen Arbeiter in einem Industriepark, der die israelisch-palästinensische Zusammenarbeit fördern sollte, getötet wurde. Bei dem zweiten wurde der 23-jährige Zivilist Yonatan Deutsch am 11. August im Jordantal bei einem Schussattentat aus einem vorbeifahrenden Auto getötet. Diese Vorfälle sind Teil eines breiteren Musters palästinensischer Gewalt in den letzten Monaten, so der IDF-Sprecher.

Systematische Strategie

Die IDF haben eine systematische Strategie des Irans zur Bewaffnung und Unterstützung von Terrorgruppen an sieben Fronten im gesamten Nahen Osten, darunter auch in Judäa und Samaria, festgestellt, erklärte Shoshani und wies darauf hin, dass der Iran aktiv Waffen und Sprengstoff in die Region schmuggelte, um sie bei Terroranschlägen gegen israelische Zivilisten einzusetzen. Diese Strategie sei Teil des umfassenderen Ziels, die Region zu destabilisieren und terroristische Aktivitäten gegen Israel zu unterstützen.

Als Reaktion führen die IDF gezielte Operationen durch, um unmittelbare Terrorbedrohungen in Echtzeit zu beseitigen. Laut Shoshani sind diese Operationen nicht neu und werden bereits seit elf Monaten im Rahmen der israelischen Bemühungen um die Stabilität der Region durchgeführt.

»Wir müssen operieren, um Terrordrohungen zu beseitigen, unmittelbare Terrordrohungen in Echtzeit in allen unseren Gebieten, um sicherzustellen, dass Angriffe, die unsere Zivilisten töten, nicht stattfinden«, sagte er.

Shoshani lieferte detaillierte Informationen über die laufenden Operationen in Dschenin und Tulkarm, wo im vergangenen Jahr ein deutlicher Anstieg terroristischer Aktivitäten mit über 150 Schuss- und Sprengstoffanschlägen beobachtet wurde. Der Sprecher betonte, diese Aktionen würden präzise und gezielt durchgeführt mit dem Ziel, die terroristische Infrastruktur auszuschalten und gleichzeitig den Schaden für die Zivilbevölkerung zu minimieren.

In Tulkarem seien bereits drei bewaffnete Terroristen ausgeschaltet worden, die eine unmittelbare Bedrohung für die Sicherheitskräfte gewesen seien; in Dschenin waren es zwei, wobei auch fünf gesuchte Verdächtige festgenommen wurden. Zusätzlich wurden Waffen, darunter M16-Gewehre und Munition, beschlagnahmt und Sprengstoff, der unter Straßen platziert worden war, entschärft.

Shoshani wies auch auf die umfassendere Strategie der Terroristen hin, zu der auch das Anbringen von improvisierten Sprengsätzen unter Straßen und in zivilen Gebieten gehört. Diese Sprengsätze stellen eine ernsthafte Bedrohung sowohl für die israelischen Streitkräfte als auch für die palästinensische Zivilbevölkerung dar, da sie erhebliche Schäden an der Infrastruktur verursachen und das tägliche Leben gefährlich machen. Die IDF arbeiten an der Entdeckung und Entschärfung dieser Sprengsätze, um weitere Opfer zu verhindern.

Verhinderung künftiger Anschläge

Zusätzlich zu den Operationen in Dschenin und Tulkarem führten die regionalen Brigaden der IDF eine kleinere Antiterroroperation in der Gegend von Far‘a im Jordantal durch. Dabei sollen vier bewaffnete Terroristen von einem Flugzeug aus getötet worden sein. Auch hier wären Waffen beschlagnahmt und Sprengstoff entschärft worden.

Shoshani betonte, wie wichtig diese Operationen für die Verhinderung künftiger Anschläge seien: »Wir werden weiterhin gezielte Anti-Terror-Operationen durchführen, um die Bedrohung der Zivilbevölkerung durch Terror in allen Bereichen zu stoppen.« Der Ansatz der IDF sei von den Lehren aus dem Massaker vom 7. Oktober geprägt und bestätige die Notwendigkeit von Echtzeitmaßnahmen.

Joe Truzman, leitender Analyst des Long War Journal der Foundation for Defense of Democracy in Washington, erklärte am Mittwoch, dass die »vom Iran unterstützten Terrorgruppen in den letzten drei Jahren im Westjordanland erheblich Fuß gefasst haben«. Mit Unterstützung des Irans sind »Waffen in das Westjordanland gelangt, einschließlich einiger, die als fortgeschritten gelten«.

Truzman merkte an, dass »der Iran um das Jahr 2020 herum im Westjordanland eine Gelegenheit sah, Chaos zu stiften«. Die Kombination aus einer schwachen Palästinensischen Autonomiebehörde und den sich verschlechternden Beziehungen zu Israel schaffe ein Vakuum, das der Iran ausnutze, um Terrorgruppen in der Region zu stärken.

»Es gibt mehr als zwei Dutzend Zweigstellen der Hamas, des Islamischen Dschihads und der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden im Westjordanland«, fügte der Analyst hinzu, die vor allem in den nördlichen Gebieten von Judäa und Samaria in großem Umfang operieren.

(Der Artikel ist auf Englisch vom Jewish News Syndicate veröffentlicht worden. Übersetzung von Florian Markl.)

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