„Ich wünschte, es gäbe einen besseren Plan für den Frieden“

Die ehemalige Knesset-Abgeordnete der Arbeitspartei Einat Wilf (Quelle: Youtube)
Die ehemalige Knesset-Abgeordnete der Arbeitspartei Einat Wilf (Quelle: Youtube)

Damit die palästinensische Führung einem Friedensplan zustimmen würde, müsste er die Beseitigung Israels enthalten.

Einat Wilf, The Telegraph

Ein Großteil der ernst gemeinten Kritik an Donald Trumps ‚Peace to Prosperity‘-Plan für den Nahen Osten geht von der Annahme aus, dass es einen anderen Plan gäbe; einen besseren, gerechteren und faireren, zu dem die Palästinenser ja sagen würden, und der dann wirklich Frieden bringen würde. Ich wünschte, es wäre so, aber leider gibt es keinerlei Gründe, das anzunehmen.

Wie viele der israelischen Linken hätte ich es vorgezogen, wenn der Plan des US-Präsidenten den Palästinensern mehr Land, eine größere Präsenz in Ost-Jerusalem (fast alle arabischen Viertel der Stadt, statt nur drei von ihnen), ein größeres Mitspracherecht bei den heiligen Stätten und eine größere Kontrolle über ihre zukünftigen Grenzen zugestehen würde.

Aber Jahrzehnte entschlossener Worte und Taten haben mehr als deutlich gemacht, dass die palästinensische Führung nur zu Plänen Ja sagen wird, die das Ende Israels als souveräner Staat des jüdischen Volkes bedeuten würden. (…) Wenn einige Palästinenser behaupten, zwei Staaten zu unterstützen, aber jede Formulierung ablehnen, die ihnen das ‚Rückkehrrecht‘ verweigern würde, dann wären die beiden Staaten, die tatsächlich entstehen würden, ein palästinensischer Staat im Westjordanland und im Gazastreifen und ein weiterer palästinensischer Staat, der Israel ersetzen würde.

Jene Menschen im Westen, die wirklich glauben wollen, dass es einen Friedensplan gibt, der ein jüdisches Israel und ein arabisches Palästina in Frieden nebeneinander leben lässt, versuchen seit Jahrzehnten, die konsequente Verweigerungshaltung der Palästinenser durch eine Praxis ungeschehen zu machen, die ich als ‚west-erklären‘ bezeichne. West-erklären bedeutet, dass, wenn die Palästinenser ‚Nein‘ sagen, die Westler erklären, dass es ‚vielleicht‘ bedeuten würde, und dass die Palästinenser zwar darauf bestehen mögen, dass das ‚Rückkehrrecht‘ heilig und nicht verhandelbar sei, aber in Wirklichkeit tief im Inneren ‚wüssten‘, dass das nie umgesetzt werden kann.

Was west-erklären zu verschleiern versucht, ist die palästinensische Auffassung: Wenn der Preis für einen arabischen Staat Palästina darin besteht, dass das jüdische Volk seinen souveränen Staat und seine Selbstbestimmung in einem anderen Teil des Landes – egal in welchem – behalten darf, dann ist der Preis zu hoch. (…)

Der Plan der gegenwärtigen US-Regierung wird weder Frieden noch Wohlstand für die Palästinenser bringen, da sie weiterhin konsequent und vorhersehbar Nein sagen werden – aber er könnte mehr Frieden zwischen Israel und der arabischen Welt bringen, die hoffentlich eines Tages dazu bereit sein wird, Israel und die Souveränität des jüdischen Volkes in der Region als legitim in anzuerkennen.“

Why even the Israeli Left has embraced Trump’s peace plan

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