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IAEO-Chef: Iran hält nur Bruchteil seiner Verpflichtungen ein 

IAEO-Chef Grossi: Iran hält nur Bruchteil seiner Verpflichtungen ein
IAEO-Chef Grossi: Iran hält nur Bruchteil seiner Verpflichtungen ein (© Imago Images / Xinhua)

Nach wie vor verweigert das iranische Regime eine intensive Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation und arbeitet unbeirrt an der Entwicklung einer Atombombe weiter.

Der Iran halte sich nur »an einen Bruchteil seiner Verpflichtungen«, die in einer Vereinbarung vom 4. März festgelegt wurden, sagte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) Rafael Grossi am Montag. In seiner Rede vor dem IAEO-Gouverneursrat in Wien äußerte Grossi seine Enttäuschung darüber, dass bei der Umsetzung der gemeinsamen Erklärung vom März über das Abkommen über umfassende Sicherungsmaßnahmen im Rahmen des Atomwaffensperrvertrags keine größeren Fortschritte erzielt wurden.

Gleichzeitig hob er jedoch einige positive Maßnahmen hervor, darunter die erstmalige Installation von Überwachungsgeräten für die Urananreicherung an den iranischen Standorten Fordo und Natanz. »Dies ist jedoch nur ein Bruchteil dessen, was wir uns vorgenommen haben. Was jetzt erfolgen muss, ist ein nachhaltiger und ununterbrochener Prozess, der dazu führt, dass alle in der gemeinsamen Erklärung enthaltenen Verpflichtungen ohne weitere Verzögerung erfüllt werden«, betonte der IAEO-Chef, der sich am Montag während der Sitzung des Gouverneursrats den Fragen der Reporter stellte.

Weitere Fragen offen

In vertraulichen Berichten, die letzte Woche im Vorfeld der Sitzung des Gouverneursrats veröffentlicht wurden, stellte die IAEO fest, zwei Untersuchungen von iranischen Atomanlagen für den Moment abgeschlossen zu haben, da die Behörde »zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Fragen zu dieser Angelegenheit« habe. Eine dieser Untersuchungen betrifft die nicht deklarierten Anlage in Marivan im Bezirk Abadeh in der südlichen Provinz Fars, wo mehrere Partikel von Uran »anthropogenen Ursprungs« gefunden wurden. Die zweite betrifft die unterirdische Anlage in Fordo, in der Inspektoren Spuren von Uran gefunden hatten, das auf fast waffentaugliche 83,7 Prozent angereichert war und damit weit über dem Anreicherungsgrad, der dem Iran offiziell gestattet ist, liegen.

IAEO-Generaldirektor Grossi fügte hinzu, dass weitere Sicherheitsfragen zwischen Teheran und der Behörde im Rahmen des umfassenden Sicherungsabkommens noch geklärt werden müssten, damit die IAEO »in der Lage ist zu versichern, dass das iranische Atomprogramm ausschließlich friedlich ist«.

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