Holocaustrelativierung von links: Ein Paradigmenwechsel in der Gedenkpolitik

In Deutschland wird ein Streit um das angemessene Gedenken des Holocaust geführt
In Deutschland wird ein Streit um das angemessene Gedenken des Holocaust geführt (© Imago Images / IPON)

Deutsche Intellektuelle versuchen, das Gedenken an die Präzendenzlosigkeit des Holocaust zu entsorgen, um so ihr „Menschenrecht auf Israelkritik“ durchzusetzen.

Thierry Chervel, Perlentaucher

„Shoa und der Holocaust: Wer erbt die AutoritätderÜberlebenden“, fragte Aleida Assmann in ihrem FR-Artikel zum Holocaustgedenktag. Verleiht ein Verbrechen seinen Opfern Autorität? Und ist diese Autorität etwas, das jemand in der Nachfolge der Opfer für sich reklamieren kann?

Die Frage ist Assmann jedenfalls ein Anliegen, und sie verbindet sie an jenem Gedenktag mit einem zweiten Anliegen, das ihr noch wichtiger ist, denn darüber hat sie schon häufiger geschrieben: Es gibt für Assmann einen falschen und einen richtigen Antisemitismusbegriff, und es ist ihr sehr wichtig, dass ausschließlich diejenigen die Autorität der Überlebenden erben, die auch den richtigen Antisemitismusbegriff haben.

Denn der Begriff des Antisemitismus wird laut Assmann missbraucht, wenn man ihn auch auf bestimmte Formen der Israelkritik anwendet: „Problematisch ist diese Verschiebung des Begriffs vor allem deshalb, weil denen, die ihn forcieren, das Schmieden rechter politischer Allianzen offensichtlich mehr bedeutet als der gerade jetzt so wichtige gemeinsame Kampf gegen Antisemitismus“, so Assmann in der FR.

Hier ist sich Assmann einig mit einer ganzen Reihe höchster deutscher Kulturfunktionäre, denen im Namen der Weltoffenheit daran liegt, Israelboykotteure einladen zu dürfen – formuliert haben sie ihr Anliegen im „Plädoyer“ der „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“.

Weiterlesen bei „Perlentaucher“: „Wo der Hammer hängt“

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