Einer der obersten Berater des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde sieht im Kampf Israels gegen den Terror einen einseitigen Krieg gegen das palästinensische Volk.
Der Berater von Palästinenserführer Mahmud Abbas in religiösen und islamischen Angelegenheiten, Mahmud al-Habbash, bezeichnete kürzlich in einem Interview mit dem staatlichen ägyptischen Fernsehsender Al Qahera News die Terroranschläge gegen Israelis als Akte des »Widerstand«. »Was in Tubas, Tulkarem, Dschenin, Nablus und Hebron geschehen ist, ist eine israelische Fortsetzung des Vernichtungs- und Vertreibungskriegs gegen das palästinensische Volk und ein Versuch, das palästinensische Heimatland [von Menschen] zu leeren«, sagte al-Habbash in dem am 3. September ausgestrahlten Interview.
Al-Habbash bezog sich in seinen Äußerungen auf die laufenden Anti-Terror-Operationen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) in den von der Palästinensischen Autonomiebehörde kontrollierten Städten im Westjordanland: »Gibt es Kämpfe im wörtlichen und traditionellen Sinn des Wortes? Ganz und gar nicht. … Ja, es gibt palästinensischen Widerstand, und das ist unser Recht, und es ist das Recht jedes Palästinensers, sich zu verteidigen. Es gibt einen einseitigen Krieg gegen das palästinensische Volk, und es gibt palästinensische Versuche, darauf zu reagieren und Selbstverteidigung zu betreiben.«
Mit Abbas verbunden
Al-Habbash, der oberster Scharia-Richter der Palästinensischen Autonomiebehörde und ehemaliger Minister für Awqaf(»Stiftung») und religiöse Angelegenheiten ist, äußerte sich wenige Tage, nachdem Terroristen, die mit Abbas’ Fatah-Bewegung in Verbindung stehen, einen doppelten Autobombenanschlag im Gebiet Gush Etzion im Westjordanland verübt hatten, bei dem zwei israelische Soldaten und ein Wachmann verletzt wurden.
Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, ein militärischer Arm der Fatah-Partei, bekannten sich am 2. September auch zu einem Schusswaffenangriff aus einem Auto heraus, bei dem drei israelische Polizisten in der Nähe der Stadt Hebron getötet wurden. Die IDF haben bestätigt, dass der Täter Muhannad al-Aswad Verbindungen zur Palästinensischen Autonomiebehörde hatte und in Abbas’ Präsidentengarde diente.
Das amerikanische Außenministerium erklärte erst vergangene Woche, Mahmud Abbas und dessen Fatah hätten »immer wieder« ihr Engagement für den Frieden mit dem jüdischen Staat unter Beweis gestellt. »Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, die von den USA schon vor Jahrzehnten als terroristische Organisation eingestuft wurden, haben sich zu diesen Anschlägen bekannt. Trotz einiger historischer Verbindungen in der Vergangenheit ist es wichtig festzuhalten, dass diese Gruppe von der Fatah-Partei getrennt ist«, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums.
Am 7. Okrober beteiligt
Arabische Medien bezeichnen die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden routinemäßig als militärischen Flügel der Fatah. Die regierende palästinensische Partei selbst hat seit Langem ihre Unterstützung für die Terrororganisation zum Ausdruck gebracht, deren Auflösung Ramallah im Rahmen eines im Juli 2007 vermittelten Abkommens mit Israel zugesagt hatte.
In einem während des Gaza-Kriegs von 2014 veröffentlichten Statement erklärten die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, dass »das Zentralkomitee der Fatah, der Revolutionsrat der Fatah und die regionale Fatah-Führung uns unterstützen und die Bemühungen unserer Brigaden, den unterdrückenden Feind [Israel] anzugreifen, lobten«.
Zwei Tage nach dem Massaker vom 7. Oktober verkündete der Fatah-Sekretär im Libanon, Fathi Abu al-Ardat, stolz, alle palästinensischen Gruppierungen seien an dem Angriff beteiligt gewesen: die Al-Qassam-Brigaden der Hamas, die Al-Aqsa-Brigaden der Fatah und die Al-Quds-Brigaden des Palästinensischen Islamischen Dschihads. »Unsere unverrückbare Position ist, dass alle Waffen auf den zionistischen Feind gerichtet sind. Der heutige Kampf verkörpert dieses Prinzip. Alle Geschütze sind auf den zionistischen Feind gerichtet.«