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Hisbollah: Waffenbesitz ist legitimes Recht

Übertragung einer Rede von Hisbollah-Chef Naim Qassem in den Iran
Übertragung einer Rede von Hisbollah-Chef Naim Qassem in den Iran (© Imago Images / ZUMA Press Wire)

Hisbollah-Anführer Naim Qassem besteht auf das Recht seiner Terrororganisation, Waffen zu besitzen und weiterhin Widerstand gegen Israel zu leisten.

Während das Waffenstillstandsabkommen mit Israel vom 26. November 2024 die Entwaffnung der Hisbollah vorsieht, erklärte deren Führer Naim Qassem am Sonntag gegenüber dem mit seiner Terrorgruppe verbundenen Fernsehsender Al-Manar TV, die Hisbollah besitze ein »legitimes Recht« auf Waffen. Laut einer Übersetzung des offiziellen iranischen Nachrichtensenders Press TV sagte der Hisbollah-Chef:

»Der Besitz von Waffen ist ein untrennbarer Bestandteil unseres legitimen Rechts, unser Heimatland zu verteidigen. Widerstand ist ein legitimes Recht. Der libanesische Staat entscheidet selbst, wie er intern mit Waffen umgeht. Israel hat damit nichts zu tun. … Wir erklären vor der ganzen Welt, dass wir weiterhin Widerstand leisten werden, selbst wenn wir nur noch unsere Fingernägel oder einen Stock haben, und wir werden nicht aufhören.«

Qassem warnte Israel davor, als Reaktion auf die Hisbollah-Verstöße gegen das Waffenstillstandsabkommen seine Militäroperationen auszuweiten. Die Ziele der israelischen Streitkräfte würden ohnehin nicht erreicht werden, da die Terrororganisation seit dem zweiten Libanonkrieg 2006 eine »Festung der Macht« aufgebaut habe.

Der Hisbollah-Führer kritisierte auch die libanesische Regierung, gegen die laut dem Terroristenführer wiederholten Verstöße Israels gegen den Waffenstillstand nicht vorgegangen zu sein. »Zehn Monate sind seit dem Abkommen vergangen und der Staat hat nicht gehandelt. Er muss Druck ausüben, seine Stimme erheben und Verantwortung übernehmen. Dies ist ein öffentliches Experiment, das jeder sehen kann.«

Verstärkte Spannungen

Am 26. November vergangenen Jahres unterzeichneten Israel und der Libanon ein Waffenstillstandsabkommen, das darauf abzielte, die über ein Jahr andauernden Zusammenstöße zwischen den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) und der Hisbollah zu beenden. Die vom Iran unterstützte Terrororganisation hatte nach dem Hamas-Überfall auf Israel vom 7. Oktober 2023 mit Angriffen auf den jüdischen Staat begonnen, um die Terrororganisation zu unterstützen. Seit dem Waffenstillstand hatten die IDF häufig Operationen durchgeführt, um die Hisbollah daran zu hindern, unter Verletzung des Waffenstillstands ihre Infrastruktur im Libanon wieder aufzubauen.

Qassems Äußerungen erfolgten nur vier Tage nachdem die der Hisbollah nahestehende Zeitung Al-Akhbar berichtet hatte, Israel sei der Ansicht, Beirut hätte seine Verpflichtungen zur Entwaffnung der Terrororganisation nicht erfüllt. Dem Artikel zufolge wurde der Libanon von »hochrangigen ausländischen Politikern und Sicherheitsbeamten« gewarnt, der Konflikt zwischen Israel und der iranischen Stellvertreterorganisation Hisbollah habe eine »kritische und sehr gefährliche« Phase erreicht. Der jüdische Staat werde »angesichts dieses Versagens nicht lange untätig bleiben«, hieß es.

Qassem hat die Forderungen nach einer Entwaffnung seiner Organisation wiederholt zurückgewiesen und erst im Juli gewarnt, dass die Gruppe »wieder aufgebaut, erholt und nun bereit« sei, es erneut mit Israel aufzunehmen.

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