In einem Video feuern Hisbollah-Kämpfer Raketen auf Israel ab und sprengen einen Panzer. Unterdessen nehmen die Spannungen an der Grenze weiter zu.
Die Hisbollah hat am Sonntagabend ein Video veröffentlicht, in dem ein grenzüberschreitender Angriff auf einen israelischen Militärposten simuliert wird. Das sechsminütige Video wurde vom Medienflügel der libanesischen Terrorgruppe, die als iranische Stellvertretermiliz agiert, anlässlich des 17. Jahrestags des Zweiten Libanonkriegs veröffentlicht.
Unter dem Titel »Niemand kann euch besiegen« zeigt das Video, wie sich eine Kampfeinheit der Hisbollah-Elitetruppe Radwan an der Grenze zu Israel positioniert und verschiedene Waffen, darunter auch Raketen, auf den israelischen Armeestützpunkt abfeuert, einen Panzer in die Luft jagt und andere Fahrzeuge trifft, bevor sie in israelisches Gebiet eindringt, den Außenposten stürmt und ihn mit Sprengstoff zerstört.
Die erste Aufnahme zeigt einen aufgeschlagenen Koran und die letzte Aufnahme zeigt einen Satz aus dem heiligen Buch der Muslime, der in Hebräisch, Arabisch und Englisch wiedergegeben wird: »Wenn Allah dir hilft, kann dich niemand überwinden«.
Hezbollah’s production unit releases its latest video on the anniversary of the 2nd Lebanon War. The video depicts the scenario in which the elite Radwan force “takes over” an Israeli military outpost. Key highlight: A kamikaze drone takes out an IDF tank.pic.twitter.com/xu7O48THDG
— Ariel Oseran (@ariel_oseran) July 16, 2023
Spannungen nehmen zu
Unterdessen nehmen die Spannungen an der libanesisch-israelischen Grenze zu. So marschierten am 15. Juli drangen mindestens 20 Libanesen, darunter ein Parlamentsabgeordneter, in israelisches Hoheitsgebiet ein, woraufhin die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) Warnschüsse abgaben.
Nach Angaben des Militärs hatte die Gruppe die Blaue Linie, die Israels Rückzugslinie aus dem Libanon im Jahr 2000 markiert, überschritten und war in der Region des Berges Dov etwa achtizig Meter auf israelisches Gebiet vorgedrungen. Nachdem die Männer den Befehl, das Gebiet zu verlassen, verweigert hatten, gaben die israelischen Soldaten Warnschüsse ab und setzten Maßnahmen, um die Eindringlinge zur Rückkehr in den Libanon zu zwingen.
Anfang April errichtete die Hisbollah einen bemannten Außenposten wenige Meter auf der israelischen Seite der Blauen Linie. Die Stellung, die sich gegenüber einem IDF-Posten befindet, war Berichten zufolge mit drei bis acht bewaffneten Terroristen besetzt. In dem Gebiet gibt es zwar keine israelische Zivilbevölkerung, aber die IDF operieren dort permanent, um Übergriffe auf israelisches Gebiet zu vereiteln.
Während am 2. Juli erklärt worden war, die Hisbollah hätte eines der beiden Zelte, aus denen der Außenposten besteht, entfernt, wurde vergangene Woche berichtet, die Vereinigten Staaten hätten Jerusalem den libanesischen Vorschlag vorgelegt, seinen Bau einer Sicherheitsbarriere in einem Dorf an der libanesischen Grenze zu stoppen, wenn im Gegenzug das verbleibende Zelt entfernt werden würde. Das alawitisches Dorf Ghajar wird durch die von der UNO festgelegte Blaue Linie geteilt. Seine Bewohner besitzen die israelische Staatsbürgerschaft, und viele im nördlichen Teil haben auch libanesische Pässe.