In einer jüngst gehaltenen Rede lehnte Hisbollah-Generalsekretär Naim Qassem die anhaltenden Bemühungen um einen Waffenstillstand im Libanon ab.
»Nur eines wird diesen Krieg beenden, und das ist das Schlachtfeld«, sagte Terroristenführer Naim Qassem. »Wir erwarten das Ende des Kriegs nicht durch irgendeine politische Aktion.«
Während die Hisbollah die vorab aufgezeichnete Rede über Telegram veröffentlichte, erließen die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) Evakuierungsaufrufe für mehrere Gebiete in den südlichen Vororten von Beirut, wo die Führung der Terrorgruppe größtenteils ansässig ist.
Qassem warnte unter Bezugnahme auf die jüngsten tödlichen Angriffe: »Es gibt keinen Ort in der israelischen Entität, der für Drohnen und Raketen unerreichbar ist. Die kommenden Tage werden wie die vergangenen sein.« Er wies darauf hin, dass die Hisbollah »über Zehntausende ausgebildete, kampfbereite Kräfte verfügt«, weswegen »wir nicht besiegt werden können, denn das Land gehört uns und Allah ist mit uns. Wir heben die indirekten Verhandlungen durch den libanesischen Staat und [den Hisbollah-Verbündeten und libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih] Berri hervor, der das Banner des politischen Widerstands trägt.«
Jede politische Einigung sollte auf der »Beendigung der Aggression und dem vollständigen Schutz der libanesischen Souveränität« basieren, fügte Qassem hinzu und verurteilte die »große Beleidigung für den Libanon«, die durch die Militäroperation der IDF in der vergangenen Woche verursacht worden sei, bei der der hochrangige Hisbollah-Terrorist Imad Amhaz gefangen genommen wurde.
Qassem deutete an, dass die Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) in den Vorfall verwickelt war und forderte das Militär in Beirut auf, »eine Erklärung abzugeben, in der der Grund für diesen Verstoß [gegen die Souveränität] erläutert wird«. Insbesondere die in der UNIFIL dienenden Deutschen sollten dazu gebracht werden »zu erklären, was sie in dieser Nacht gesehen haben«.
Ausschluss Deutschlands gefordert
Berichten zufolge fordert die Hisbollah den Ausschluss Deutschlands aus der UNO-Friedensmission, nachdem dessen Streitkräfte am 17. Oktober eine Hisbollah-Drohne vor der libanesischen Küste in der Nähe der Stadt Nakura abgeschossen hatten.
Am Mittwoch zuvor hatten Hisbollah-Terroristen eine Raketensalve auf die dicht besiedelte Zentralregion Israels, wo auch Tel Aviv liegt, abgefeuert. Dabei wurde von direkten Einschlägen auf einem Parkplatz am internationalen Flughafen Ben Gurion berichtet. Weniger als eine Stunde vor dem Raketenbeschuss wurden in Trump Heights und den umliegenden Gebieten in den Golanhöhen Luftangriffssirenen ausgelöst. Die Stadt ist nach dem damaligen und zukünftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten benannt, der im Jahr 2019 die israelische Souveränität über den Golan anerkannt hatte.
Seit dem von der Hamas angeführten Massaker am 7. Oktober 2023 wurden nach offiziellen Angaben der israelischen Streitkräfte mehr als 26.000 Raketen, Flugkörper und Selbstmorddrohnen vom Iran und seinen regionalen terroristischen Stellvertretern auf den jüdischen Staat abgefeuert. Die Zahlen wurden am ersten Jahrestag der Terrormassaker veröffentlicht. Den Daten zufolge gab es etwa 13.200 Raketenabschüsse aus dem Gazastreifen, 12.400 aus dem Libanon, 400 aus dem Iran, 180 aus dem Jemen und 60 aus Syrien.