„Der Generaldirektor des Ministeriums für Nachrichtendienste Chagai Tzuriel erklärte am Montag, die Berichte, dass der Iran im Libanon Werkstätten und Einrichtungen für den Bau hochentwickelter Raketen errichte, stellten eine ‚ganz neue Art der Bedrohung’ dar. Bei einem von Israel Project organisierten Pressegespräch gab Tzuriel als Quelle eine kuwaitische Zeitung an und schien den Berichten Glauben zu schenken. Sollten die Berichte wahr sein, hieße das, dass der Iran und die Hisbollah versuchen, die mit Waffenlieferungen auf dem Landweg vom Iran in den Libanon durch Syrien verbundenen Schwierigkeiten zu umgehen, indem die Waffen gleich dort produziert werden. Berichten zufolge hat Israel mehrmals Konvois angegriffen, um Waffenlieferungen, die möglicherweise das Kräftegleichgewicht hätten verschieben können, auf dem Landweg durch Syrien zu verhindern. Neben seinen Waffenlieferungen unterstützt der Iran die Hisbollah auch mit einer Milliarde Dollar im Jahr. (…)
Für Israel ergebe sich die wichtigste strategische Frage in der Region zur Zeit nicht unmittelbar aus dem iranischen Atomprogramm, so Tzuriel, sondern aus der Machstellung des Iran in der Region. Zwar stehe die Atomfrage stets ‚weit oben auf der Tagesordnung’, doch wohne dem Atomprogramm des Irans eine Bedrohung inne, die – dank des 2015 erreichten Abkommens mit den USA – erst in fünf, acht oder zehn Jahren wirklich gefährlich würde. Viel dringlicher seien im Moment die Bestrebungen, eine Landbrücke zu bauen, die vom Iran durch den Irak und Syrien bis in den Libanon reiche. Mit der bald erwarteten Rückeroberung Mosuls vom Islamischen Staat würde der Bau dieser Landbrücke abgeschlossen sein.“ (Herb Keinon: „Iran arms manufacturing facilities in Lebanon are new kind of threat“)