Wegen ihrer aktuellen Schwächung siedelt die Hisbollah wichtige Feldkommandeure nach Südamerika um, wo die Terrorgruppe seit Langem ein enges Netzwerk aufgebaut hat.
Etwa vierhundert Hisbollah-Feldkommandeure wurden einem Bericht von vergangener Woche zufolge angewiesen, den Libanon zu verlassen und sich in südamerikanischen Länder niederzulassen, darunter Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Venezuela. Eine lateinamerikanische diplomatische Quelle bestätigte der saudischen Zeitung Al Hadath die Ankunft von zweihundert Kommandeuren; der Rest werde den Libanon zu gegebener Zeit verlassen.
Die Hisbollah habe den Befehl aus Sorge erteilt, die Befehlshaber könnten ins Visier genommen werden, sollte die militärische Infrastruktur der Organisation vom libanesischen Militär zerschlagen werden. Die Hisbollah, die im Libanon eine Truppe von mehreren zehntausend Kämpfern unterhält, verfügt bereits seit Langem über ein etabliertes Terrornetzwerk in Südamerika.
Entwaffnung?
Am Dienstag erklärte der libanesische Präsident Joseph Aoun, das Jahr 2025 werde den Übergang zum staatlichen Waffen- und Gewaltmonopol markieren und versicherte, die Entwaffnung der Hisbollah würde »durch Dialog« erreicht werden, wobei er seine Bemühungen betonte, einen Bürgerkrieg zu verhindern. Die Kommunikation mit der Organisation sei »gut und direkt« und »die Ergebnisse [sind] vor Ort sichtbar«.
Der Präsident wies auch darauf hin, dass die libanesische Armee Hisbollah-Tunnel abriegele und Waffendepots beschlagnahme und zerstöre. Seiner Ansicht nach sollte die Integration der Hisbollah in die libanesische Armee nach dem Vorbild der Milizen in den 1990er Jahren erfolgen, bei denen die einzelnen Mitglieder separat integriert wurden.
Der hochrangige Hisbollah-Vertreter Mahmoud Qamati reagierte in einer Rede auf die Aufforderung der Regierung zur Entwaffnung mit den Worten: »Wir stehen zu unseren Waffen, wir stehen zu unserem Widerstand«, wobei er sich auf eine Aussage des im September 2024 von Israel getöteten Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah bezog, der erklärt hatte: »Wer auch immer seine Hand nach unseren Waffen ausstreckt, dem wird seine Hand abgehackt werden.«