Erweiterte Suche

Corona: Der Himmel über Israel wird vorsichtig wieder geöffnet

Der Terminal von Israels größtem Flughafen ist seit Monaten weitgehend verwaist. (imago images/ZUMA Wire)
Der Terminal von Israels größtem Flughafen ist seit Monaten weitgehend verwaist. (imago images/ZUMA Wire)

Für Israel ist Flugverkehr von großer Bedeutung. Deswegen wird nach Wegen gesucht, trotz Corona den Himmel wieder vorsichtig zu öffnen.

Seit Mitte März steht der Flugverkehr in Israel still. Israelis, die ansonsten nach ihrer Zeit in der Armee viel reisen, ziehen sich nun aus den Städten in den grünen Norden oder die südliche Wüste zurück. Die Altstadt in Jerusalem, Eilat, Jaffa oder der Carmel-Markt in Tel Aviv sind wie ausgestorben. Wo sich sonst Touristen tummeln, sind nun nur Einheimische zu sehen. Die Märkte, die zum Staunen und Schlendern einladen, „orientalischen“ Schmuck und Vintage-Krimskrams verkaufen, sperren schon zu frühen Stunden zu. Die Wirtschaft Israels leidet unter dem Ausfall des Tourismus. Viele Arbeitnehmer haben ihre Jobs verloren, in Tel Aviv sind rund 40 Prozent der Hotels geschlossen. Touristen sind eben eine wichtige Einnahmequelle in Israel. Im vergangenen Jahr besuchten 4,5 Millionen Touristen das Land

Unterschiedliche Regelungen

Seit vielen Wochen wird überlegt, wann und wie Tourismus wieder erlaubt werden könnte. Es stand zur Diskussion, den Himmel für bestimmte, so genannte „grüne“ Länder, in denen es nur wenige Corona-Infektionen gibt, zu öffnen. Am Donnerstag wurde im Zuge eines Meetings des Coronavirus-Kabinetts bekannt gegeben, dass Israel ein Übereinkommen mit Griechenland, Kroatien und Bulgarien geschlossen hat, das Reisen ohne Selbstquarantäne ermöglichen soll.

Um nach Bulgarien reisen zu können, müssen Israelis 72 Stunden zuvor einen Coronavirus-Test machen, für Kroatien wird eine ähnliche Regelung gelten, doch wird der Test höchstens 48 Stunden her sein.

In Griechenland werden 600 israelische Touristen nach Athen, Thessaloniki, Kreta und Korfu zugelassen. Reisende müssen vor Antritt des Fluges und bei der Landung einen Corona-Test machen. Bis das zweite Testergebnis vorliegt, müssen sie in Selbstisolation gehen.

Der Flugverkehr nach Bulgarien, Kroatien und Griechenland soll am Sonntag wieder aufgenommen werden.

Auch Serbien, die USA und die Türkei, die als „rote“ Länder gelten, in denen es viele Infektionsfälle gibt, nehmen Touristen aus Israel quarantänefrei auf. In Großbritannien, Slowenien, Rumänien und New York wird eine zweiwöchige Quarantäne verlangt.

Maßnahmen am Flughafen

Am Ben-Gurion-Flughafen, dem größten und wichtigsten Airport Israels, dürfen sich künftig nur Passagiere mit gültigem Flugticket und negativem Corona-Test aufhalten. Sie müssen vier Stunden vor ihrem Abflugzeitpunkt kommen, ihre Körpertemperatur wird direkt vor Ort gemessen und darf nicht mehr als 38 Grad betragen. Die Flugzeuge werden vor und nach dem Flug desinfiziert und auch auf den Flughäfen sind strikte Hygienemaßnahmen einzuhalten.

Das Gesundheitsministerium arbeitet an einem Plan, der sowohl Geschäftsreisen nach Israel und touristische Einreisen aus ausgewählten Ländern möglich machen soll. Darüber hinaus wurde die Liste von Ländern auf den neuesten Stand gebracht, aus denen Israelis wieder zurückkommen können, ohne sich in Quarantäne begeben zu müssen. Ursprünglich ist angenommen worden, dass auch Österreich, Deutschland und Ungarn sich unter diesen Ländern befinden würden, doch bleibt für sie vorerst noch alles beim Alten.

Zum Stichtag 15. August verzeichnete Israel 23.574 aktive Covid-19 Fälle und 674 Tote. Mit 73 Toten pro Million Einwohner liegt das Land insgesamt immer noch besser als Österreich (81) und Deutschland (111).

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!