Während ökonomische Fragen stehen im Vordergrund, könnte es hinter verschlossenen Türen um neue saudisch-pakistanische Vereinbarungen über Atomwaffen und Raketen gehen. Gerüchteweise soll saudisches Öl in den 70er Jahren die Entwicklung der pakistanischen Urananreicherungsanlage finanziert haben, und Riad soll Islamabad als Quelle für Atomwaffen betrachten, die schnell verfügbar wären, sollte sich das Königreich einmal ernsthaft bedroht fühlen.
Letztes Jahr erzählte der Kronprinz beispielsweise der Sendung 60 Minutes: ‚Ohne Zweifel werden wir, sobald der Iran eine Atombombe entwickelt hat, so schnell wie möglich nachziehen.‘ Wie es scheint, versorgt Pakistan das Königreich nun auch mit Technologie für atomwaffenfähige Raketen. (…)
Die USA sind diese Verbindungen vermutlich schon seit einiger Zeit bekannt, die immer häufigeren öffentlichen Enthüllungen werden aber einiges Kopfzerbrechen hervorrufen. Denn sie legen nahe, dass das befürchtete nukleare Wettrüsten im Nahen Osten nicht mehr in der Zukunft liegende Möglichkeit ist, der mit Abschreckungsmaßnahmen entgegengewirkt werden kann, sondern ein Prozess, der schon begonnen hat.“ (Simon Henderson: „Money for Missiles? Reassessing the Saudi Visit to Pakistan“)