„Ein führender Vertreter der Hamas stellte am Mittwoch klar, dass das vergangene Woche von der Terrorgruppe veröffentlichte Dokument die Gründungscharta der Organisation, in der die Zerstörung Israels gefordert wird, nicht ersetzt. Mahmoud al-Zahar, der sich häufig kritisch über Israel äußert, sagte in Gaza City, das am 1. Mai in Qatar vom scheidenden Anführer der Hamas Khaled Meshaal bekanntgegebene Dokument stehe zur 1988 verabschiedeten Gründungscharta nicht im Widerspruch.
Das Dokument, dessen Verabschiedung von Hamas-Vertretern wochenlang verzögert wurde, schien einen Versuch darzustellen, die Ausdrucksweise der Gruppe Israel gegenüber abzumildern. Allerdings wird darin weiterhin ‚die Befreiung des ganzen historischen Palästina‘ gefordert, der bewaffnete Kampf als Mittel zur Erlangung dieses Ziels bezeichnet und das Existenzrecht Israels nicht anerkannt. ‚Die Hamas hat Gott geschworen, Palästina zu befreien‘, erklärte Zahar am Mittwoch. ‚Das Herzstück der Hamas bildet die Charta und das Dokument dient der Ausführung der Charta.‘
Angesichts ihrer Weigerung, der Gewalt abzuschwören, das Existenzrecht Israels anzuerkennen und die bestehenden vorläufigen israelisch-palästinensischen Friedensabkommen anzuerkennen, haben viele westliche Länder die Hamas als Terrorgruppe eingestuft. In dem neuen Dokument erklärt die Hamas ihre Bereitschaft, einen provisorischen palästinensischen Staat in den vor dem Krieg von 1967 geltenden Grenzen anzuerkennen, bestreitet aber weiterhin das Existenzrecht Israels und bekennt sich ungebrochen zum bewaffneten Kampf. (…)
Zahar bestritt, dass die Hamas versuche, sich der Position der Fatah anzugleichen. ‚Wenn Leute sagen, die Hamas habe so wie andere die Grenzen von 1967 akzeptiert, dann ist das eine Beleidigung‘, sagte er.“ (Bericht in der Jerusalem Post: „Hamas says new document ‚not a substitute for founding charter‘“)