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Kein Witz: Hamas warnt vor »religiösem Krieg«

Die in Gaza regierende Hamas will nicht einmal den Anschein erwecken, eine Koexistenz mit Israel zu befürworten. (© imago images/ZUMA Wire)
Die in Gaza regierende Hamas will nicht einmal den Anschein erwecken, eine Koexistenz mit Israel zu befürworten. (© imago images/ZUMA Wire)

Die Kleine Zeitung ließ ausgerechnet den Chef der Terrorgruppe Hamas mit einer Warnung vor der neuen israelischen Regierung zu Wort kommen.

Sehr geehrte Redaktion der Kleinen Zeitung,

mit großer Verwunderung habe ich am Sonntag in dem Artikel »Woran festhalten? ›An Hoffnung‹« gelesen, dass Maria Schaunitzer den Chef der Hamas im Gazastreifen, Yahya Sinwar, zitiert, der der designierten israelischen Regierung vorwirft, »sie strebe einen ›religiösen Krieg‹ an«.

Zur Erinnerung: Die Hamas bezeichnet sich in ihrer Charta als eine Bewegung, »die Gott ihre Treue gibt, den Islam zur Lebensweise nimmt und dafür wirkt, Gottes Banner auf jedem Fußbreit Palästinas zu hissen« (Artikel 6). Sie versteht sich selbst als »ein Glied in der Kette des Dschihad« (Artikel 7) und betrachtet »Palästina« wie »jedes Land, das von den Muslimen durch Kampf erobert wurde«, als islamisches Land »bis zum Tag der Auferstehung« (Artikel 11). Der Dschihad gegen den Feind ist für sie eine »individuelle Pflicht für jeden Muslim und jede Muslimin« (Artikel 12).

»Sogenannte Friedenslösungen« zur Lösung des Konflikts »stehen im Widerspruch zum Bekenntnis der Islamischen Widerstandsbewegung«. Ein Ende des Konflikts werde »nur durch den Dschihad« erreicht (Artikel 13). Die Auferstehung werde erst erfolgen, »wenn die Muslime gegen die Juden kämpfen. Die Muslime werden sie töten, bis sich der Jude hinter Stein und Baum verbirgt, und Stein und Baum dann sagen, ›Oh Muslim, oh Diener Gottes! Da ist ein Jude hinter mir. Komm und töte ihn!‹« (Artikel 7).

Ausgerechnet den Chef einer offen den Dschihad im Namen Allahs propagierenden Terrororganisation mit der Warnung vor einem »religiösen Krieg« zu Wort kommen zu lassen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie, die Frau Schaunitzer aber offenbar entgangen ist.

Mit freundlichen Grüßen,
Florian Markl

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