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Direktor des UN-Hilfswerks UNRWA entschuldigt sich bei der Hamas

Direktor der UNRWA in Gaza, Matthias Schmale, bei einer Pressekonferenz
Direktor der UNRWA in Gaza, Matthias Schmale, bei einer Pressekonferenz (© Imago Images / ZUMA Wire)

Matthias Schmale, UNRWA-Direktor in Gaza, entschuldigte sich für seine im israelischen Fernsehen gemachten Aussagen, die Luftangriffe der IDF seien präzise gewesen und hätten nicht auf Zivilisten gezielt.

Jerusalem Post

Der Direktor des UN-Hilfswerks (UNRWA) im Gazastreifen, Matthias Schmale, hat sich entschuldigt, nachdem er gegenüber Channel 12 News gesagt hatte, dass die IDF-Angriffe bei den jüngsten Zusammenstößen „präzise“ waren. Der UNRWA-Chef in Gaza behauptete, seine Aussagen seien aus dem Kontext gerissen und manipuliert worden, um Israel bei der jüngsten Operation zu in gutem Licht dastehen zu lassen.

„Das ist eine eklatante Manipulation meines Interviews. Ich habe NICHT gesagt, dass die IDF im Rahmen des Kriegsrechts operiert hat“, schrieb Schmale auf Twitter. „Mehr als 200 Zivilisten zu töten, darunter unschuldige Frauen und Kinder, bedeutet NICHT, gemäß des Kriegsrechts zu handeln. Es muss eine unabhängige Untersuchung sowie eine Rechenschaftspflicht für diese Aktionen geben.“

„Niemand hat mich zu dieser Entschuldigung gezwungen“, fügte Schmale hinzu. „Verantwortungsbewusste Führungspersönlichkeiten hören den Menschen, denen sie dienen – in meinem Fall die palästinensischen Flüchtlinge und Zivilisten und nicht politische oder militärische Akteure – genau zu und akzeptieren und korrigieren Fehlentscheidungen.”

Bewohner des Gazastreifens drückten ihre Empörung aus, nachdem Schmale gegenüber Channel 12 News sagte, dass die IDF-Schläge bei den jüngsten Auseinandersetzungen „präzise“ waren. „Ich habe den Eindruck, dass es eine große Raffinesse in der Art und Weise gibt, wie das israelische Militär in den letzten 11 Tagen bombardiert hat, also ist das nicht mein Problem mit diesen Militärschlägen“, sagte Matthias Schmale, Direktor der UNRWA in Gaza, in einem Interview mit Channel 12 Anfang dieser Woche.

Schmale betonte jedoch, dass die Schläge zwar präzise, aber auch äußerst „bösartig“ gewesen seien „Viele Kollegen haben mir beschrieben, dass sie das Gefühl haben, dass sich die Schläge im Vergleich zum Krieg 2014 diesmal viel bösartiger anfühlten, was ihre Auswirkungen angeht“, sagte der UNRWA-Direktor. „Also ja, sie haben – mit einigen Ausnahmen – keine zivilen Ziele getroffen, aber die Bösartigkeit, die Grausamkeit der Schläge war stark zu spüren.“

Schmale fügte hinzu, dass während der Operation „Guardian of the Walls“ zwar mindestens 1.000 Wohneinheiten zerstört wurden, es aber derzeit keinen Mangel an Medikamenten, Lebensmitteln oder Wasser gebe. „Ich denke, die Präzision war da, aber es gab einen inakzeptablen und unerträglichen Verlust an Leben auf der Seite der Zivilsietn“, sagte Schmale zu Channel 12.

Nutzer in den Sozialen Medien im Gazastreifen äußerten sich empört über Schmales Aussagen und forderten, ihn von seinem Posten zu abzuziehen, weil er gesagt habe, dass Israel nicht auf Zivilisten ziele. „Matthias‘ jüngste Aussagen bestätigen, dass er Teil der Aggression ist und nicht geeignet ist, weiter eine Rolle zu spielen“, schrieb der Hamas-nahe Analyst Ibrahim al-Madhoun auf Twitter als Antwort auf Schmales Aussagen.

Die Hamas kritisierte den UNRWA-Beamten ebenfalls und twitterte am Dienstag, dass die Bewegung schockiert sei von Schmales Aussagen und beschuldigte ihn, aufzutreten, als ob er ein „militärischer Analyst für die Besatzungsarmee“ sei.

(Aus dem Artikel „UNRWA director in Gaza apologizes after saying IDF strikes were ‘precise’, der in der Jerusalem Post erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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