Hamas-Führer Ismail Haniyeh lobte in seiner Rede auch die Gewalt arabischer Israelis gegen Juden und schwor, den Kampf weiterzuführen, bis die Al-Aqsa-Moschee befreit sei.
Times of Israel
Hamas-Terrorchef Ismail Haniyeh begrüßte am Freitag den „Sieg“ der Hamas in den jüngsten Auseinandersetzungen mit Israel und sagte, seine Organisation habe die Versuche Israels vereitelt, sich in die arabische Welt zu integrieren. Haniyeh dankte auch dem Iran für die Gelder und Waffen, die er dem Küstenstreifen zur Verfügung gestellt hat.
„Diese Schlacht hat das Projekt der ‚Koexistenz‘ mit der israelischen Besatzung zerstört, das Projekt der ‚Normalisierung‘ mit Israel“, sagte Haniyeh von Katar aus, wo er sich aufhält. Dabei bezog sich damit offenbar auf die Zusammenstöße zwischen arabischen und jüdischen Israelis sowie auf Israels jüngste Friedensabkommen mit vier arabischen Nationen.
In mehreren arabischen Ländern, wie Israels Nachbarland Jordanien, versammelten sich während der Kämpfe Tausende, um gegen die israelischen Luftangriffe auf Gaza zu protestieren. Auch in Marokko, einem Land, das seit kurzem engere Beziehungen zu Israel unterhält, gab es zahlreiche pro-palästinensische Kundgebungen.
„Wir sahen, wie sich unsere arabische und islamische Nation von Ost bis West, in all ihren Teilen und Fraktionen, hinter Jerusalem und Palästina und den Widerstand stellte“, sagte Haniyeh.
Der Hamas-Chef lobte, was er als gottgegebenen Triumph der Terrorgruppe über Israel in der jüngsten Runde der Kämpfe ansah. „Dies ist ein göttlicher Sieg … Dieser harte Schlag wird einen tiefen Eindruck auf [Israel] hinterlassen“, sagte Haniyeh und fügte hinzu: „Gepriesen seist du, oh Allah, für diesen gesegneten, ehrfurchtgebietenden Sieg.“
Während Israel nach den Unruhen und Angriffen darum kämpfen wird, die Beziehungen zu seiner arabischen Minderheit wiederherzustellen, war bislang nicht ersichtlich, ob die Kämpfe seine neuen Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Sudan und Marokko beeinträchtigen werden. (…)
Haniyeh schwor auch, das die Hamas sich weiterhin auf den Jerusalemer Tempelberg konzentrieren werde, „bis die Al-Aqsa-Moschee befreit ist.“ (…) „Jerusalem ist die Achse des Kampfes … Gaza hat sich erhoben, um Jerusalem zu verteidigen … Gaza trug das Schwert Jerusalems mit Ehre und Würde und erteilte dem Feind eine Lektion, die er nicht vergessen wird“, fuhr Haniyeh fort.
Der Terroristenführer begrüßte die jüngsten Proteste der Palästinenser im Westjordanland sowie die Gewalt der arabisch-israelischen Mobs in den letzten Tagen. Auch die Zehntausenden, die an pro-palästinensischen Demonstrationen auf der ganzen Welt teilgenommen haben, lobte er. „Es gibt heute eine Intifada (Aufstand) im Westjordanland, eine Revolution innerhalb der Grenzen von 1948 und eine erstaunliche Mobilisierung in der Diaspora“, sagte Haniyeh.
Haniyeh rief dazu auf, dass die Hamas ihre Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft stärken solle. „Es gibt eine enorme Unterstützung in der westlichen und europäischen Welt, sogar in den europäischen Hauptstädten“, sagte Haniyeh und bezog sich dabei auf Proteste.
(Aus dem Artikel „Hamas chief says war foils Israel’s attempts at Arab coexistence, normalization“, der in der Times of Israel erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)