Die BBC steht wegen ihrer Voreingenommenheit gegen Israel schon lange in der Kritik. Jetzt sendete sie Hamas-Propaganda und fälschte Untertitel.
Die Berichterstattung der als renommiert geltenden BBC über Israel war schon lange vor dem 7. Oktober 2023 ein Ärgernis, doch in der Zeit danach erreichte sie noch einmal neue Tiefen. Eine im September 2024 veröffentlichte Studie kam zu dem Schluss, dass die BBC in ihrer Berichterstattung über das Hamas-Massaker in Israel und den Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen in weniger als einem Jahr mehr als 1.500 Mal gegen ihre eigenen redaktionellen Richtlinien in Sachen Unvoreingenommenheit, Fairness und Verpflichtung auf die Wahrheit verstoßen hat.
Die Muster sind leider nicht nur von der BBC bekannt, traten dort aber besonders deutlich zutage: Der Terrorismus der Hamas wurde heruntergespielt; statt von Terroristen, die in israelischen Kibbuzim Männer ebenso niedermetzelten wie Alte, Frauen und Kinder, war meist von »Militanten« die Rede; Israel wurde im Gegensatz dazu als militaristische und aggressive Macht dargestellt, der regelmäßig Kriegsverbrechen, Völkerrechtsbruch und sogar Völkermord unterstellt wurde usw. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, mich mehrfach bei Interviews in BBC-Nachrichtensendungen mit Hamas-Funktionären und anderen »Experten« gefragt zu haben, ob ich nicht vielleicht irrtümlich bei einem israelfeindlichen Propagandakanal des iranischen Regimes gelandet bin.
Besonders in der Kritik stand immer schon der arabische Kanal des Medienhauses, der etliche Journalisten beschäftigte, die nachweislich Terror gegen Israel bejubelt und die Hamas gepriesen hatten. Social-Media-Postings mit Sätzen wie »Herr Hitler, erstehen Sie auf, es gibt ein paar Leute, die verbrannt werden müssen«, standen einer Beschäftigung bei BBC Arabic nicht im Weg.
Hamas-Mann
Wie wenig sich die BBC die vielfach geäußerte Kritik zu Herzen genommen hat, zeigt sich an ihrem jüngsten Skandal. Am 17. Februar strahlte sie eine Dokumentation mit dem Titel »Gaza: How to Survive a War Zone« aus. Aus der Perspektive von vier Jugendlichen sollte der Versuch gezeigt werden, den Krieg zwischen Israel und der Hamas zu überleben. Versprochen wurde ein »lebendiger und schonungsloser Einblick in das Leben in einem Kriegsgebiet«.
Erschütternde Geschichten, erzählt von palästinensischen Jugendlichen, berührend und so menschlich, was kann daran schon wieder auszusetzen sein? Wie der Journalist David Collier aufdeckte: ziemlich viel, angefangen schon damit, dass Abdullah al-Yazouri, Erzähler und zentrale Person des Films, nicht einfach ein x-beliebiger 14-jähriger palästinensischer Junge ist, sondern der Sohn von Ayman al-Yazouri, seines Zeichens stellvertretender Landwirtschaftsminister der »Regierung« des Gazastreifens – mit anderen Worten also: ein nicht unbedeutender Hamas-Mann.
Damit nicht genug: Bei einer porträtierten Jugendlichen handelte es sich um die Tochter eines ehemaligen Hauptmanns der von der Hamas geführten Polizei im Gazastreifen; ein dritter der gezeigten Jugendlichen war zu sehen, wie er mit Hamas-Terroristen posiert. Die Zuseher wurden über all diese Verbindungen in Unkenntnis gelassen.
Falsche Übersetzungen
Und auch das ist noch nicht alles: An mindestens fünf Stellen wurden interviewte Palästinenser schlicht falsch übersetzt, um deren Aussagen zu verfälschen. So pries ein gezeigter Mann den mittlerweile verblichenen Hamas-Chef Yahya Sinwar für dessen »Dschihad gegen die Juden«, doch in der englischen Übersetzung war stattdessen von einem Kampf gegen »israelische Truppen« die Rede.
Einer Frau zufolge zeigten Aufnahmen vom Tod Sinwars, dass dieser sich nicht im Untergrund versteckt habe, sondern »im Dschihad gegen die Juden« stand. Die BBC machte daraus »Widerstand gegen israelische Streitkräfte«.
Alex Hearn, der stellvertretende Direktor der Gruppe Labour Against Anti-Semitism brachte gegenüber dem Telegraph das Problem auf den Punkt: Mit den Falschübersetzungen
»hat die BBC die über Sinwar, den Drahtzieher des Hamas-Massakers, geäußerten Ansichten geschönt und stattdessen eine für ein westliches Publikum akzeptablere Version präsentiert. Es ist dies eine Schönfärberei, welche die Zuschauer über die Natur der Hamas falsch informiert und Sympathien für ihre tödliche Ideologie fördert.«
Die stellvertretende israelische Außenministerin Sharren Haskel betonte zurecht, dass die BBC gewusst haben muss, was sie da tat: »Es ist ausgeschlossen, dass sie Kinder über einen längeren Zeitraum filmen würden, ohne zu wissen, wer ihre Eltern sind, und das gilt umso mehr für das Filmteam, die Fotografen und die Kameraleute, die sie tatsächlich eingesetzt haben.«
In der BBC-Mediathek ist die Dokumentation »derzeit nicht verfügbar«, doch damit allein wird das staatliche Medienhaus die lautstarke Kritik nicht zum Verstimmen bringen.