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Hamas-Kommandeur warnte Yahiya Sinwar vor schweren Verlusten in Gaza

Plakat von Hamas-Chef Yahya Sinwar in einem Palästinenserlager in der libanesischen Hauptstadt Beirut
Plakat von Hamas-Chef Yahya Sinwar in einem Palästinenserlager in der libanesischen Hauptstadt Beirut (© Imago Images / ZUMA Press Wire)

Israels Verteidigungsminister präsentierte ein Dokument eines hochrangigen Hamas-Kommandeurs, in dem dieser den Hamas-Chef vor der schwierigen Situation der Terrororganisation warnte.

Immer wieder hört man hierzulande die Behauptung von Journalisten und Kommentatoren, die Hamas könne militärisch nicht besiegt werden. Die Hamas selbst scheint das hingegen anders zu sehen. So präsentierte Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant am Mittwoch ein Dokument, das der ehemalige Kommandeur der Hamas-Brigade Khan Yunis im südlichen Gazastreifen, Rafaa Salameh, an Hamas-Führer Yahya Sinwar und dessen Bruder Muhammad geschrieben hat und in dem er die »schwierige Situation« beschreibt, in der sich die Terrorgruppe wegen des israelischen Vorgehens gegen sie befindet.

Salameh war einer der Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober und wurde im Juli bei einem israelischen Luftangriff im südlichen Gazastreifen getötet, bei dem auch der hochrangige Hamas-Kommandeur Muhammad Deif ums Leben kam. In den Auszügen seines Briefs an Hamas-Chef Sinwar, die vom israelischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellt und übersetzt wurden, ist zu lesen:

»Bitte beachten Sie Folgendes: Wir unterhalten die verbleibenden Waffen und Ausrüstungen, während wir 90 bis 95 Prozent unserer Raketenfähigkeiten …, etwa 60 Prozent unserer persönlichen Waffen … und mindestens 65 bis 70 Prozent unserer Panzerabwehrraketen und Raketen verloren haben. Vor allem aber haben wir mindestens 50 Prozent unserer Kämpfer verloren, sowohl die Gefallenen als auch die Verwundeten, und jetzt sind nur noch 25 Prozent übrig. Die letzten 25 Prozent unserer Leute haben eine Situation erreicht, in der die Bevölkerung sie nicht mehr toleriert, während sie psychisch oder physisch gebrochen sind.«

Echte Notlage

Gallant sagte, das Dokument zeige »eine echte Notlage, von der die Hamas und die höchsten Kommandeure betroffen sind. Warum? – Weil wir die Bemühungen fortsetzen, die im Oktober begonnen haben. Weil wir Schritt für Schritt weitergehen und alle hochrangigen Hamas-Funktionäre erreichen. [Salameh] hat dies den Sinwar-Brüdern geschrieben, wir werden auch zu ihnen gelangen«, so der Verteidigungsminister, der unlängst auch erklärt hatte, die Hamas sei als militärische Formation zerschlagen und könne nur noch als Guerillatruppe agieren.

Yahya Sinwar ist der Anführer der Hamas im Gazastreifen und gilt als Hauptdrahtzieher des Angriffs vom 7. Oktober, als Tausende von Terroristen vom Gazastreifen aus in den Süden Israels eindrangen, etwa 1.200 Menschen töteten und 251 Geiseln nahmen und damit den anhaltenden Krieg auslösten. Nach der Ende Juli erfolgten Tötung des bisherigen Anführers Ismail Haniyeh wurde Sinwar im August zum Chef der Terrorgruppe ernannt. Sein Bruder Muhammad ist ein hochrangiger Kommandeur des militärischen Flügels der Hamas und für den Tunnelbau der Terrororganisation verantwortlich.

Ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte Yoav Gallant ein Foto von Muhammad Sinwars Kindern, die vor einer Darstellung des Anschlags auf das World Trade Center in den Vereinigten Staaten am 11. September 2001 posieren. Das Foto wurde kürzlich in einem Tunnel unterhalb von Khan Yunis entdeckt, so der israelische Verteidigungsminister in dem Video, das am 23. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 veröffentlicht wurde.

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