Mit scharfen Worten beklagte ein ranghoher Hamas-Befehlshaber, dass die Hamas-Führung von den unteren Ebenen der Terrorgruppe abgeschnitten und Yahya Sinwar völlig vom Rest der Organisation isoliert sei.
Ein ranghoher Hamas-Befehlshaber sagte der britischen Zeitung Daily Mail, die Hamas-Führer Ismail Haniyeh und Yahya Sinwar hätten die unteren Ebenen der terroristischen Bewegung zerstört, indem sie den Terroranschlag vom 7. Oktober befohlen hätten.
Der Kommandeur, der sich Abu Mohammed nennt, sagte der Zeitung in einem über Telegram geführten Interview, ursprünglich sei geplant gewesen, einige israelische Soldaten zu entführen, aber die Befehle waren in letzter Minute von der militärischen Führung der Hamas dahingehend geändert worden, das Massaker durchzuführen, das schließlich an jenem tragischen Samstagmorgen, dem »Schwarzen Schabbat«, vor einem Monat stattfand.
»Der Grund dafür, uns zu äußern, ist, dass wir unsere Stimme in der Welt erheben wollen. Mein geliebter Gaza-Streifen wird bombardiert«, beklagte Abu Mohammed: »Das Problem liegt an unserer Führung.« Der Kommandeur wies darauf hin, dass Haniyeh und andere Anführer im Ausland in Saus und Braus lebten, während er sich von ein paar Datteln und Olivenöl ernähre.
Kontakt zu Führung verloren
Abu Mohammed beschuldigte Sinwar auch, nicht wie ein Führer, sondern »wie ein Straßenrowdy« zu handeln. Er sagte, Hamas-Terroristen würden angewiesen, bei Angriffen auf Israel »zu tun, was immer sie wollen«. Der Kommandeur erklärte außerdem, dass der Kontakt zum Politbüro der Hamas verloren gegangen sei: »Wir wissen nicht, in welche Richtung wir als nächstes gehen sollen. Wir wissen nicht, welchen Weg wir einschlagen sollen. Sie haben uns zerstört.«
Auch Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant sprach unlängst davon, dass die Hamas-Führung von den unteren Ebenen der Terrorgruppe abgeschnitten sei, und sagte, Sinwar sei völlig vom Rest der Organisation isoliert, wobei die Kommandostruktur der Hamas zusammen breche.