Die vier am Samstag freigelassenen Frauen mussten in einem Schutzraum das langsame Sterben ihrer Freundinnen bzw. deren Ermordung durch Hamas-Terroristen miterleben.
Seit ihrer Befreiung aus der Hamas-Gefangenschaft am Samstag erzählen die vier IDF-Späherinnen ihren Familien von den langen Monaten, in denen sie von der Hamas im Gazastreifen als Geiseln gehalten wurden. »Sie reden die ganze Zeit über ihre Erfahrungen. Sie erzählen alles, vielleicht aus dem Gefühl heraus, dass sie alles rauslassen müssen«, sagten Familienmitglieder, die mit den Frauen zusammengetroffen waren.
Den vier Freigelassenen waren die Ereignisse während des Massakers vom 7. Oktober 2023 schon zum Zeitpunkt ihrer Geiselnahme bekannt, nachdem sie relativ spät von den Terroristen entführt wurden und deswegen Informationen über das Ausmaß der Gräueltaten hatten. Laut ihren Familienmitgliedern befanden sie sich im Schutzraum eines von der Hamas überfallenen IDF-Postens, wo sie das langsame Sterben ihrer Freundinnen bzw. deren Ermordung miterleben mussten, was einen erheblichen Einfluss auf sie hatte.
Sie hätten einen besonderen schwarzen Humor entwickelt, um zu kommunizieren und das Erlebte zu verarbeiten, hieß es über die vier Frauen, die in der Gefangenschaft gute Arabischkenntnisse erworben hatten und gelegentlich ein Wort auf Arabisch in ihre Sätze einfließen ließen. Ihre Zeit im Beilinson-Krankenhaus nutzen sie, um mit engen Freunden und Familienmitgliedern zusammen zu sein.
Lange Einzelhaft
Einige der vier Frauen nahmen Kontakt zu anderen, bereits vor ihnen befreiten Geiseln auf. Alle Mädchen haben sich schon mit Freunden getroffen, und Liri Albag hat ihren Partner Nir wiedergesehen. Sie war glücklich, ihn auf den Beinen zu sehen, nachdem er beim Rammangriff eines Terroristen schwer verletzt worden war und im Rollstuhl saß. Seit seiner Operation im vergangenen März kann er mithilfe von Krücken wieder gehen.
Naama Levy wurde lange Zeit in Einzelhaft in einem Tunnel gehalten, bis sie mit den anderen Mädchen vereint wurde. Sie konnte kaum glauben, sie wiederzutreffen und habe immer wieder gefragt, ob sie wirklich am Leben seien. Trotz der schwierigen Bedingungen, unter denen sie festgehalten wurden und des Nahrungsmangels versuchten sie sich, ihre Zeit mit körperlicher Betätigung zu vertreiben.
Die Terroristen, die sie bewachten, erlaubten ihnen nicht, sich an den Händen zu halten oder zu weinen, aber sie fanden Wege, sich gegenseitig zu unterstützen. Daniella Gilboa und Karina Ariev waren die meiste Zeit zusammen, und obwohl sie sich bereits vor ihrer Entführung kannten, wurde ihre Bindung zueinander immer stärker.
Naama Levy shared this message:
“I am finally home. I am safe and protected, surrounded by family and friends, and feeling better every day.
In the first 50 days since October 7, I was mostly alone, then I stayed with my friends who gave me strength and hope. We supported… pic.twitter.com/F0eEu9Ft25
— Aviva Klompas (@AvivaKlompas) January 28, 2025