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Al-Jazeera-Forum: Hamas-Funktionär kündigt weiteren Krieg gegen Israel an 

Der Hamas-Führer Osama Hamdan auf dem Al-Jazeera-Forum im katarischen Doha
Der Hamas-Führer Osama Hamdan auf dem Al-Jazeera-Forum im katarischen Doha (Quelle: X-Account Eitan Fischberger)

Der Hamas-Führer Osama Hamdan kündigte öffentlich Gewalt und Terror gegen alle externen Staaten an, die sich an einer Nachkriegsordnung im Gazastreifen beteiligen wollen.

Das Hamas-Politbüro-Mitglied Osama Hamdan drohte am 15. Februar auf dem Al-Jazeera-Forum im katarischen Doha jedem externen Akteur, der sich an einer Nachkriegsordnung im Gazastreifen beteiligen wolle, Gewalt und Terror an. Es wären die Hamas und die Palästinenser selbst, »die entscheiden, wie wir unsere inneren Angelegenheiten regeln. Deshalb wird jeder, der den Platz Israels einnehmen will, genauso behandelt werden wie Israel. Ich sage das ganz deutlich. Jeder, der im Namen Israels arbeiten will, wird die Konsequenzen tragen, Israels Stellvertreter zu sein.«

Nicht zuletzt stünden die Themen der, wie Hamdan es unter Bezug auf die Hamas nannte, »Waffen des Widerstands, der Anführer des Widerstands und unsere Beziehungen zu den Ländern, die den Widerstand unterstützen« nicht zur Debatte. Es sei also nicht so, dass die Hamas in den Gesprächen auf einer harten Linie beharren würde, denn diesbezüglich gebe es gar nichts, worüber verhandelt werden könnte. »Das steht nicht einmal zur Debatte. Wir werden nicht zustimmen, dass irgendjemand mit uns darüber spricht. Das sage ich laut und deutlich.«

Nun, so fuhr der hochrangige Hamas-Funktionär fort, bestehe vielmehr die Möglichkeit, das antiisraelische Lager wieder aufzubauen und zu vergrößern. »Das Widerstandslager wird sich neu formieren und seinen Weg fortsetzen, und ich sage Ihnen, dass wir die Möglichkeit haben, dieses Lager zu erweitern. Das sind keine Illusionen. Ich meine es ernst. Wir haben die Möglichkeit, dieses Lager zu erweitern.« 

Auch die neuen Kräfte in Syrien, welche durch die dortigen Veränderungen an die Macht gekommen sind, würden »sich letztendlich mit dem Widerstand vereinen, denn der Golan ist besetzt und weitere vierhundert Kilometer syrisches Land wurden besetzt. Die Israelis werden sich nicht ohne Widerstand von diesem Land zurückziehen. Deshalb muss [Syrien] Teil dieser Achse sein. Deshalb sage ich, dass der Widerstand die Option dieser Region ist.«

»Israel schlagen«

Hamdan wies darauf hin, dass während des Kriegs im Gazastreifen die Nachbarn der arabischen Welt eine Schlüsselrolle spielten, darunter der Iran und die Türkei; aber auch weit entfernte Länder wie Südafrika hätten die Anliegen der Hamas unterstützt und Anklage gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof erhoben. »Als Araber stehen wir vor einer historischen Chance. In diesem Krieg haben wir festgestellt, dass einige unserer Nachbarn eine Schlüsselrolle spielen können, und wir können uns auf sie verlassen und von ihnen profitieren … Es ist an der Zeit, dass sich die Araber untereinander einig werden, dass sie die Möglichkeit haben, sich von der [westlichen] Hegemonie zu befreien.«

Abschließend betonte Hamdan, die Hamas habe mit ihrem Massaker bewiesen, dass die Region in der Lage sei, Israel »eine Ohrfeige zu verpassen«, was ein gutes Signal für die Zukunft sei. »Es erfordert ein wenig Mut, einige Vorbereitungen und einen Dialog mit unseren Nachbarn, um neue Umstände für eine Region zu schaffen, die souverän, unabhängig und frei sein will, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Das grundlegende Werkzeug der Region ist ihre Fähigkeit, Israel zu schlagen, wann immer sie will, und dies auf hoher Ebene zu tun. Das haben wir am 7. Oktober [2023] bewiesen.«

Mit seinen Ausführungen wiederholte Hamdan das, was er in der Vergangenheit immer wieder angekündigt hatte. So erklärte der Hamas-Funktionär Ende November 2023, seine Organisation strebe einen Vernichtungskrieg gegen Israel an, der das Massaker vom 7. Oktober bei Weitem übertreffen werde. Im Februar 2024 forderte er wegen der Veröffentlichung des UN-Berichts über sexuelle Gewalt am 7. Oktober die Entlassung der UN-Sonderbeauftragten für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila Patten. Und im Mai 2024 erklärte er auf einer Konferenz in Kanada, »unsere Prioritäten in der nächsten Phase als palästinensischer Widerstands« sei die Ausweitung des antiisraelischen Kriegs auf das Westjordanland.

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