Auch die Hamas versucht sich darin, den ukrainischen Widerstand gegen den russischen Angriff mit dem palästinensischen Terror gegen Israel gleichzusetzen.
Der Vorsitzende des Hamas-Büros für internationale Beziehungen, Mousa Abu Marzouk, sagte in einem Interview mit dem libanesischen Sender Mayadeen TV, dass in der Bewertung muslimischer und palästinensischer Flüchtlinge ein doppelter Standard bestehe und diese anders behandelt würden als etwa weiße, christliche oder ukrainische Flüchtlinge.
»Die Palästinenser wurden vor mehr als 70 Jahren zu Flüchtlingen und keine Lösung wurde für sie gefunden, während das Leid der Flüchtlinge aus der Ukraine … Sie schreien herum wegen der vier Millionen ukrainischer Flüchtlinge. Das sind doppelte Standards, die hier bei Migration und bei Flüchtlingen angewendet werden.
Wie Sie wissen, sind die meisten Flüchtlinge der Welt Muslime. Niemand kümmert sich um sie, und nur wenige Menschen zeigen Mitgefühl mit ihnen, aber die ganze Welt ist in Aufruhr über die ukrainischen Flüchtlinge, bloß weil sie weiße Haut und blaue Augen haben. Das sind doppelte Standards der internationalen Gemeinschaft.«
Diese doppelten Standards, so Abu Marzouk in dem von MEMRI übersetzten Video weiter, zeigten sich auch bei der Einschätzung des »Widerstands«. Der Widerstand in der Ukraine werde als legitim eingestuft und mit Waffen und Ausrüstung unterstützt.
»Aber wenn es um unseren Widerstand gegen die Besatzung geht, bezeichnen die Europäer und Amerikaner ihn als ›Terrorismus‹. Das ist eine eindeutige Ungerechtigkeit.«
Dass Ukrainer nicht wahllos russische Zivilisten töten und russische Städte mit Raketen beschießen, ließ Abou Marzouk in seinen Klagen ebenso unerwähnt wie die Tatsache, dass der Gazastreifen, den die Hamas regiert, nicht mehr besetzt ist, seit Israel sich im Jahr 2005 unilateral aus diesem zurückgezogen hat.
Was Abu Marzouk unter »Widerstand« versteht, machte er nicht zuletzt im August 2021 klar, als er auf Russia TV den Taliban zu ihrem Sieg über die USA gratulierte.
Die Amerikaner, so Abu Marzouk damals, hätten das Land besetzt, und nun habe eine »patriotische afghanische Bewegung das Land befreit«. Jede Form der Besatzung sei inakzeptabel und stelle die »schwerste Form der Ungerechtigkeit dar, die man Menschen antun kann«. Die Afghanen hätten sich für die Taliban entschieden, die die Besatzung bekämpft und diesen Kampf gewonnen hätten: »Ja, wir gratulieren einer Befreiungsbewegung, die das Land vom Kolonialismus befreit hat.«
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