Ismail Haniyeh erklärte im iranischen Fernsehen, dass die „Achse des Widerstands“ bereit sei, Jerusalem zu verteidigen, und die palästinensische Sache besser dastehe als je zuvor.
MEMRI TV
Der Vorsitzende des Politbüros der Hamas, Ismail Haniyeh, erklärte, die Hamas unterhalte „strategische Beziehungen“ zum Iran, zur Hisbollah und zu „vielen anderen in der Region“, weshalb jede „törichte Handlung“ seitens Israels zu einem regionalen Krieg führen könne. Haniyeh äußerte sich in einem Interview mit Al-Alam TV (Iran), das am 10. August 2021 ausgestrahlt wurde.
Haniyeh sagte, es sei kein Geheimnis, dass der Iran beim Aufbau der bewaffneten Kräfte, die während der jüngsten Kämpfe mit Israel zu sehen waren, eine sehr wichtige Rolle gespielt habe, und fügte hinzu, dass „Jerusalem nicht die Geisel zionistischer Praktiken, Politiken und Projekte bleiben wird. Die Palästinenser werden bei der Verteidigung Jerusalems nicht allein gelassen.“ Der Iran und die Hamas seien bereit, sich den „amerikanisch-zionistischen Projekten in der Region“ entgegenzustellen, so Haniyeh.
Ismail Haniyeh: „Wir haben eine strategische Beziehung zu unseren Brüdern in der Islamischen Republik Iran, zu unseren Brüdern in der Hisbollah und zu vielen [anderen] in der Region. Es ist kein Geheimnis, dass der Iran eine sehr wichtige Rolle beim Aufbau der Streitkräfte spielt, die während der Schlacht des „Schwertes von Jerusalem“ zu sehen waren. Der Austausch von Informationen und Geheimdienstquellen innerhalb der Achse [des Widerstands] spielte ebenfalls eine wichtige Rolle in dieser Schlacht.
Nicht alles, was während der Schlacht hinter den Kulissen geschah, kann in den Medien und in der Öffentlichkeit publiziert werden. Wir führen unseren Kampf gegen den Feind auf der Grundlage einer Einheitsfront, die sich auf eine zentrale Sache konzentriert und sich um Jerusalem dreht. Deshalb zögern wir nicht länger zu sagen, dass jede törichte Handlung der Besatzer gegen die Al-Aqsa-Moschee oder gegen Jerusalem sowie jede Handlung, die die Grenzen der Al-Aqsa-Moschee und Jerusalems überschreitet, zu einem regionalen Krieg führen kann.“
Interviewer: „Ist die Achse des Widerstands an einer Eskalation gegen den Feind interessiert?“
Haniyeh: „Ich kann nicht leugnen, dass es eine Tendenz dazu gibt, und wir dazu bereit sind. Jerusalem wird nicht den zionistischen Praktiken, Politiken und Plänen überlassen, und die Palästinenser werden nicht dabei allein gelassen, Jerusalem zu verteidigen. (…) Unsere Beziehung [mit dem Iran] ist strategisch, stabil, solide und sie entwickelt sich immer weiter. Wir sind bereit, uns großen Aufgaben zu stellen – von denen die Sache Palästinas und Jerusalems an erster Stelle steht – und den amerikanisch-zionistischen Plänen in der Region entgegenzutreten. (…)
Diese Veränderungen werden sich positiv auf die palästinensische Sache auswirken. Wenn die Amerikaner die Region verlassen, wenn die Israelis ihre militärischen Schlachten nicht mehr gewinnen können, wenn der Weg der Normalisierung scheitert und wenn der Widerstand die Schlachten innerhalb oder außerhalb Palästinas gewinnt, bedeutet das, dass sich ein strategisches Umfeld um die palästinensische Sache bilden könnte, das besser ist als je zuvor.“
(Aus dem Artikel „Hamas Leader Ismail Haniyeh: Hamas Has A Strategic Relationship With Iran, Hizbullah – Therefore Any ‘Foolish Act’ On The Part Of Israel Could Lead To Regional War “, der bei MEMRI TV erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)