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Hamas-Drohnenflotte mit iranischen Fingerabdrücken

Hamas-Kämpfer in Gaza tragen eine Dronhe bei Militärparade
Hamas-Kämpfer in Gaza tragen eine Dronhe bei Militärparade (© Imago Images / ZUMA Wire)

Die vermehrten Aktivitäten der Hamas im Luftraum über dem Gazastreifen bereiten Israel zunehmend Kopfzerbrechen.

Yaakov Lappin

So beobachteten die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) am 21. August eine Drohne über Gaza, die sich dem israelischen Luftraum näherte, ohne in ihn einzudringen, wobei die IDF den Versuch unternahmen, sie abzufangen. In der darauffolgenden Erklärung hieß es, es sei unklar, ob die Drohne abgeschossen werden konnte.

Obwohl das unbemannte Luftfahrzeug (UAV) keine unmittelbare Bedrohung für die israelische Zivilbevölkerung darstellte und auch keinen Alarm auslöste, rief der Vorfall in Erinnerung, dass die Hamas-Ingenieure mit iranischer Unterstützung rund um die Uhr daran arbeiten, die Fähigkeiten der Terrorgruppe in diesem Bereich zu verbessern.

Tal Inbar, Senior Research Fellow bei der Missile Defense Advocacy Alliance, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für die öffentliche Unterstützung von Raketenabwehrsystemen einsetzt, stellte fest, dass die Hamas nicht zum ersten Mal ein unbemanntes Luftfahrzeug eingesetzt haben. »Die Hamas verfügt über eine Reihe von Modellen, die den Drohnen im Besitz der Hisbollah sehr ähnlichsehen, und im Prinzip kann man sagen, dass sie vom Iran inspiriert wurden«, erklärte Inbar.

Es sei zwar noch unklar, welche Teile des Hamas-Drohnenprogramms aus dem Iran geschmuggelt und welche im Gazastreifen zusammengebaut würden, doch stehe außer Zweifel, dass iranisches Knowhow den Aufbau der Hamas-Drohnenflotte vorantreibe. »Wir konnten in der Vergangenheit eine bewaffnete Drohne am Himmel des Gazastreifens beobachten, die mit etwas bewaffnet war, das wie kleine Raketen aussah«, sagte Inbar und fügte hinzu, es sei nicht bekannt, ob die Hamas solche Systeme operativ einsetze oder nicht.

Die Hamas verfüge auch über ein UAV, das einem nicht mehr im Einsatz befindlichen Modell der Israel Aerospace Industries »sehr ähnlich« sei, wobei Inbar anmerkte, »die Ähnlichkeit ist wahrscheinlich nicht zufällig«.

Iranische Verbindung

Der Gründer und erste Direktor der Israel Missile Defense Organization, Uzi Rubin, untermauerte Inbars Ausführungen über eine iranische Verbindung und stellte fest, die Hamas habe während des Konflikts mit Israel im Mai 2021 (Operation Guardian of the Walls) ein von einem mobilen Katapult aus gestartetes UAV mit der Bezeichnung Ababil eingesetzt, von dem bekannt ist, dass es sich auch im Besitz der Hisbollah im Libanon befindet. Die gleiche Drohne sei mit einigen geringfügigen Anpassungen auch im Jemen im Einsatz, wo sie von den mit dem Iran verbündeten Huthis »Qasef« genannt wird.

»Das Modell, das die Hamas während der Kampagne Guardian of the Walls abgefeuert hat, wird als ›Shahab‹ bezeichnet«, so Rubin, der darauf hinwies, dass die Terrorgruppe »seit der Operation Protective Edge [im Jahr 2014] verschiedene andere Drohnentypen eingesetzt hat«.

Rubin zufolge ermöglicht der iranische Wissenstransfer mittlerweile eine lokale Drohnenproduktion in Gaza. Möglicherweise sei der Iran sogar in der Lage, nicht nur das Wissen, sondern auch Material und Drohnenteile direkt nach Gaza zu transferieren, ohne die Hisbollah einbeziehen zu müssen.

»Sie schaffen es irgendwie, auch die Motoren einzuschmuggeln; Kolbenmotoren mit zwei Zylindern, die auf einem unbekannten Plan beruhen. Die Hamas hat kein Problem damit, den ganzen Rest selbst herzustellen und zusammenzubauen.« Dass es Israel bisher nicht gelungen ist, den Schmuggel dieser Motoren in den Gazastreifen zu unterbinden, sei »besorgniserregend«, meinte Rubin abschließend.

Die iranische Unterstützung für Terrorgruppen in den Palästinensergebieten geht über die Belieferung mit unbemannten Luftfahrzeugen hinaus. So hat die Islamischen Republik in den letzten Monaten ihre Bemühungen verstärkt, unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen (IEDs) ins Westjordanland zu schmuggeln, damit ihre Verbündeten und Stellvertreter wie der Palästinensische Islamische Dschihad sie nachbauen können.

Die vom Iran unterstützte Drohnenflotte der Hamas ist somit Ausdruck eines umfassenderen iranischen Programms zur Bewaffnung von Terrorgruppen sowohl im Gazastreifen als auch in der Westbank – sei es direkt durch Schmuggel oder indirekt durch Wissenstransfer, indem palästinensische Terrorgruppen in deren Bautechnik unterrichtet werden.

Yaakov Lappin ist Korrespondent und Analyst für militärische Angelegenheiten in Israel. Er ist hausinterner Analyst am MirYam-Institut, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Alma-Forschungs- und Bildungszentrum und am Begin-Sadat-Zentrum für strategische Studien an der Bar-Ilan-Universität sowie Autor von Virtual Caliphate – Exposing the Islamist State on the Internet. (Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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