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Hamas-Chef Ismail Haniyeh bei Raisi-Begräbnis im Iran

Hamas-Chef Ismail Haniyeh bei Raisis Begräbnis in Teheran
Hamas-Chef Ismail Haniyeh bei Raisis Begräbnis in Teheran (© Imago Images / ZUMA Press Wire)

Die Terrororganisationen Hamas und Hisbollah als Teil der sogenannten »Achse des Widerstands« gegen Israel bekundeten ihr Beileid bei der Zeremonie für den »Schlächter von Teheran«. 

Irans Oberster Führer Ali Khamenei leitete am Mittwoch eine Gedenkfeier in der Teheraner Universität zu Ehren von Präsident Ebrahim Raisi, Außenminister Hossein Amir-Abdollahian und die weiteren Funktionäre, die Anfang der Woche bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen waren. 

»Oh Allah, wir haben nur Gutes von ihm [Raisi] gesehen«, sagte Khamenei während des Standardgebets für die Totenauf Arabisch. Der nunmehrige amtierende Präsident Mohammad Mokhber stand daneben und weinte offen während des Gottesdienstes. Anschließend trugen Menschen die Särge auf ihren Schultern hinaus und skandierten »Tod für Amerika!«, gefolgt von einer Menge tausender Menschen, die in einer Prozession den Särgen durch Teheran folgten.

Hamas-Chef in Teheran

Unter den Anwesenden befanden sich führende Vertreter der paramilitärischen Revolutionsgarde, eines der wichtigsten Machtzentren des Landes. Ebenfalls anwesend waren die Leiter von Terrorgruppen, die vom Iran unterstützt werden: Naim Qassem, der stellvertretende Führer der Hisbollah, und Ismail Haniyeh, der Chef der Hamas, die während des laufenden Kriegs zwischen Israel und der Hamas Waffen und Unterstützung vom Iran erhalten hat.

Vor der Beerdigung wandte sich Haniyeh an die Menge: »Ich komme im Namen des palästinensischen Volks, im Namen der Widerstandsgruppen des Gazastreifens, um unser Beileid auszudrücken.« Ein Moderator leitete die Menge dazu an, »Tod für Israel!« zu skandieren.

Haniyeh erzählte von einem Treffen mit Raisi in Teheran während des Ramadans und beschrieb, wie er den kriegsauslösenden Terrorangriff vom 7. Oktober, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und 252 weitere als Geiseln genommen worden waren, als »Erdbeben im Herzen des zionistischen Staates« bezeichnet hatte.

Vor dem Begräbnis war der Hamas-Chef in der iranischen Hauptstadt von Ali Khamenei empfangen worden. Auf einem vom Büro des Obersten Führers veröffentlichten Bild sieht man Haniyeh gemeinsam mit dem amtierenden Präsidenten Mohammad Mokhber auf einem Sofa bei Khamenei 

Ismail Haniyeh selbst veröffentlichte ein Video der Begegnung auf seinem X-Account und schrieb, er habe als »Leiter des politischen Büros der Hamas Imam Khamenei und der iranischen Nation im Namen der palästinensischen Nation und Regierung sein Beileid zum Märtyrertod von Präsident Raisi und seinem Gefolge ausgesprochen«.

Irans enger Verbündeter Russland schickte den Vorsitzenden der Staatsduma, des Unterhauses der russischen Bundesversammlung, Wjatscheslaw Wolodin, zur Beerdigung Raisis nach Teheran. 

Der Schlächter von Teheran

Der dreiundsechzig Jahre alt gewordene Ebrahim Raisi wurde 2021 im zweiten Anlauf zum iranischen Präsidenten gewählt und hatte seit seinem Amtsantritt eine Verschärfung der Sittengesetze angeordnet. Mit seiner Beteiligung an der Hinrichtung tausender iranischer Demonstranten in den 1980er Jahren erwarb er sich den abschreckenden Beinamen »Schlächter von Teheran«.

Raisis Amtszeit als Präsident wurden von den breiten Protesten gegen das repressive Mullah-Regime geprägt, die durch den tragischen Tod von Jina Mahsa Amini im Jahr 2022 ausgelöst worden waren. Die Kurdin Amini wurde festgenommen, weil sie angeblich ihren Hidschab nicht ordnungsgemäß trug, starb anschließend in Polizeigewahrsam, was landesweite Demonstrationen auslöste. Die Behörden unterdrückten diese Proteste rücksichtslos, wobei mindestens 551 Menschen getötet und Zehntausende festgenommen wurden. Dennoch oder wahrscheinlich eher deswegen wurde Raisi von vielen Regimeanhängern als Nachfolger Khameneis in der Position des Obersten Führers favorisiert.

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