Berichten zufolge erzielen Israel und die Hamas in den Verhandlungen zu einem Geiseldeal Fortschritte, sodass mit baldigen praktischen Schritten gerechnet werden kann.
Am Montagabend berichtete ein israelischer Regierungsbeamter, dass die Gespräche über ein Abkommen zur Geiselbefreiung zwischen Israel und der Hamas haben deutlich an Fahrt aufgenommen haben. Bei den jüngsten Verhandlungen ging es darum, Differenzen zu überbrücken, insbesondere in Bezug auf den Einsatz israelischer Streitkräfte entlang der Korridore Philadelphi und Netzarim während eines Waffenstillstands. Laut der Nachrichtenagentur Reuters ist eine israelische Delegation nach Doha gereist, um den Dialog fortzusetzen.
»Die Philadelphi- und Netzarim-Korridore sind kein Hindernis mehr; die Hamas hat in diesen Fragen Flexibilität gezeigt«, betonte Israels Verteidigungsminister Israel Katz während einer Sitzung des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung. Berichten zufolge hat auch Israel seine Haltung bei bestimmten Bedingungen gelockert. Derzeit arbeiten die Verhandlungsführer an der Einrichtung eines Inspektionsmechanismus für Zivilisten, die sich innerhalb des Gazastreifens nach Norden bewegen – etwas, das die Hamas zuvor abgelehnt hatte.
Auch bezüglich der Anzahl von Geiseln, die in der ersten Phase freigelassen werden sollen, wurden Fortschritte erzielt. Es wird erwartet, dass die Gruppe im Austausch für einen sechswöchigen Waffenstillstand Entführte über fünfzig Jahre, Kranke und als »humanitäre Fälle« eingestufte Personen umfasst.
Kompromissbereitschaft
Zuvor hatte der designierte US-Präsident Donald Trump eine erneute Warnung an die Hamas gerichtet und die Gruppe aufgefordert, die Geiseln vor seiner Amtseinführung freizulassen. Trumps Sondergesandter für Geiselfragen, Adam Boehler, führte in Israel diskrete Gespräche mit hochrangigen Beamten, darunter dem Verteidigungsminister, dem Außenminister und dem Sprecher der Knesset. Wegen Böhlers Bitte um Vertraulichkeit fanden diese Gespräche weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, doch Beobachter stellen ein wachsendes Engagement der Vereinigten Staaten in der Region fest.
Während der Ausschusssitzung betonte Katz seine Zuversicht, der Deal würde die überwältigende Zustimmung der Regierung und des Kabinetts erhalten. »Ich habe die Sicherheitskräfte angewiesen, die Freilassung von Geiseln zu einer unserer obersten Prioritäten in diesem andauernden Konflikt zu machen. Das ist die Politik, für die ich eintrete, und ich arbeite aktiv daran, sie voranzutreiben. Da die Hamas eine neue Kompromissbereitschaft zeigt, sind wir zuversichtlich, dass bald praktische Schritte unternommen werden können. Wie ich bereits sagte, ist dies eine moralische Verpflichtung und die wichtigste Aufgabe, die vor uns liegt.«