Latest News

Hamas nahm am 7. Oktober systematisch Familien ins Visier

Ruinen des am 7. Oktober von Hamas verwüsteten israelischen Kibbuz Be‘eri
Ruinen des am 7. Oktober von Hamas verwüsteten israelischen Kibbuz Be‘eri (Quelle: JNS)

Ein aktueller Bericht zeigt, wie die Hamas bei ihrem Terrorüberfall auf Israel gezielt gegen Familien vorging, um Angst und Schrecken unter den Israelis zu säen.

Rolene Marks

Die Zivile Kommission für die Verbrechen der Hamas gegen Frauen und Kinder am 7. Oktober 2023 hat diese Woche einen bahnbrechenden Bericht veröffentlicht. Unter dem Titel Kinocide Report: Exposing the Weaponization of Families wird die systematische Ausrichtung des Terrorangriffs auf Familien dargestellt, »die darauf abzielte, Angehörige und ganze Gemeinschaften zu terrorisieren und ihren Kampfgeist zu brechen«. Der von Cochav Elkayam-Levy, Michal Gilad und Ilya Rudyak erstellte Bericht zeigt dabei »die Instrumentalisierung von Familien und die Ausbeutung familiärer Bindungen als eine besondere Form der Gewalt« seitens der Hamas-Kämpfer.

Für die Erstellung ihrer Untersuchung sichtete die Kommission eine beträchtliche Menge an Quellen, Materialien und Beweisen, darunter Fotos, Videomaterial, Audioaufnahmen, Satellitenbilder, während des Angriffs ausgetauschte Textnachrichten, aufgezeichnete Zeugenaussagen, Medien- und Untersuchungsberichte sowie öffentliche Datenbanken.

Der Bericht ist zutiefst erschütternd und beschreibt detailliert die Gräueltaten der Hamas, die am 7. Oktober 2023 gegen Familien und Gemeinden verübt wurden. Dazu gehörten Handlungen wie:

  • die Tötung und Zufügung schwere Verletzungen in Anwesenheit anderer Familienmitglieder; 
  • die Auslöschung ganzer Familieneinheiten; 
  • die Entführung von Familien, einschließlich Kindern; 
  • die Nutzung digitaler und sozialer Medien, um Misshandlungen direkt an die Familien der Opfer und die breite Öffentlichkeit zu senden, zum Teil sogar über der Social-Media-Konten der Opfer selbst; 
  • die vorsätzlich Trennung von Familienmitgliedern; das Niederbrennen und die Zerstörung von Familienhäusern.

Der Kinocide Report enthält Beiträge von renommierten Experten wie dem internationalen Vorsitzenden des Raoul Wallenberg Centre for Human Rights und ehemaligen kanadischen Justizminister Irwin Cotler und wird von vielen Führungskräften, prominenten Einzelpersonen und Organisationen unterstützt.

Verbrechen ohne Namen

Die Gründerin der Zivilen Kommission für die Verbrechen der Hamas gegen Frauen und Kinder am 7. Oktober 2023, Elkayam-Levy, sagte gegenüber dem Jewish News Syndicate: »Die Instrumentalisierung von Familien im Krieg ist ein Verbrechen ohne Namen, das Opfern ohne Stimme angetan wird. Es handelt sich um eine verheerende Form der Gräueltat, die von der internationalen Gemeinschaft dringend anerkannt und bekämpft werden muss.« 

Indem der Bericht den systematischen und gezielten Missbrauch identifiziert und die Zerstörung von Familien dokumentiert, »ein Verbrechen, das wir als Kinocide bezeichnet haben«, so Elkayam-Levy weiter, »wollen wir diesem Leid einen Namen und den Opfern die Sprache geben, um ihren einzigartigen Schmerz zu artikulieren und diese verborgene Grausamkeit in den Vordergrund des Völkerrechts und des Menschenrechtsdiskurses zu rücken«.

Die Angriffe vom 7. Oktober 2023 waren nicht das erste Mal, dass das Verbrechen des bewussten Angriffs auf Familien offensichtlich wurde. Weitere Beispiele, die im Bericht aufgeführt sind, stammen aus Kriegen und Konflikten im Irak, in Syrien, Ruanda, Bosnien und Herzegowina, Myanmar, Sri Lanka, Sierra Leone, Russland und der Ukraine sowie aus früheren Ereignissen im nationalsozialistischen Deutschland.

Dem Bericht zufolge ist die Identifizierung und Benennung solcher Verbrechen der Schlüssel zum Schutz von Familien und zur Sensibilisierung für dieses historisch bislang unerkannt gebliebenen Phänomens. Die Autoren sehen in einer solchen Anerkennung ein wirksames Instrument zur Gewährleistung von Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht.

Bahnbrechender Bericht

Die iranisch-amerikanische Journalistin, Autorin und Frauenrechtsaktivistin Masih Alinejad hat den Bericht der Zivilkommission begrüßt und festgestellt, dass »die Instrumentalisierung von Familien weder neu noch einzigartig für den Angriff vom 7. Oktober 2023 ist, aber die gezielte Ausrichtung auf Familien sollte als eine neue Form des internationalen Verbrechens anerkannt werden«.

Auch die Gründerin der NGO Lean In und Produzentin des Dokumentarfilms Screams before Silence Sheryl Sandberg betonte die Relevanz des Kinocide Reports: »Am 7. Oktober 2023 hat die Hamas das Herz der jüdischen Gemeinschaft getroffen: die Familie. Die Gräueltaten der Hamas gegen Familien waren darauf ausgelegt, eine der stärksten Bindungen des Lebens zu brechen. Sie haben es versucht, aber es darf ihnen niemals gelingen. Die bahnbrechende Arbeit der Zivilkommission unter der Leitung der unglaublichen Cochav Elkayam-Levy und mit Unterstützung des Raoul Wallenberg Center dient als Weckruf an die internationale Gemeinschaft, aufzustehen und Maßnahmen zu ergreifen, um Familien auf der ganzen Welt vor künftigen Gewalttaten zu schützen, indem man den Verwandtenmord als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einstuft.«

Die Zivile Kommission für die Verbrechen der Hamas gegen Frauen und Kinder am 7. Oktober 2023 begann nach der Veröffentlichung Ende Dezember 2024 mit der Verbreitung ihres Berichts und wird diese Arbeit im Jahr 2025 über verschiedene Kanäle fortsetzen und auch Webinare und Konferenzen zum Thema abhalten.

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir reden Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!